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Dauerbaustelle in deutschen Kommunen: Sammlung von Energiesparlampen ist mangelhaft

Archivmeldung vom 16.12.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.12.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Bild: 	rudolf ortner / pixelio.de
Bild: rudolf ortner / pixelio.de

Bundesweit kommen Städte und Gemeinden ihrer Pflicht für die Sammlung von alten Energiesparlampen nicht ausreichend nach. Das zeigen die Ergebnisse der dritten Umfrage unter 42 Groß- und Landeshauptstädten, die die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) durchgeführt hat. Energiesparlampen dürfen nicht in den Hausmüll, da sie geringe Mengen Quecksilber enthalten, sondern müssen umweltgerecht am Wertstoffhof abgegeben werden. Obwohl die Abgabe bei kommunalen Wertstoffhöfen oder Schadstoffmobilen kostenlos ist, landen ausgediente Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren hierzulande jedoch überwiegend im Hausmüll.

Insgesamt werden nur rund 35 Prozent der sogenannten Gasentladungslampen getrennt gesammelt und damit umweltgerecht verwertet. Während der größere Teil der Leuchtstoffröhren aus Verwaltung und Gewerbe gesetzeskonform entsorgt werden, kommen private Haushalte nur auf rund zehn Prozent korrekt entsorgter Energiesparlampen. DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch fordert daher neben mehr Engagement der Kommunen auch eine gesetzlich verordnete Rücknahmepflicht im Handel, um ein flächendeckendes Rücknahmesystem für Verbraucher zu schaffen. "Die Wege zur Sammelstelle dürfen für die Bürger keine Belastung sein. Anfahrtsstrecken von bis zu 30 km zur nächsten Sammelstelle, schikanöse Öffnungszeiten von nur einem Vormittag pro Woche oder gar Monat und Beschränkungen der maximalen Rücknahmemenge auf wenigen Altlampen führen zu der erschreckend niedrigen Sammelquote", erklärte Resch.

"Wir brauchen verbraucherfreundliche Rückgabemöglichkeiten in Wohnortnähe. Die kommunalen Sammelstellen sind vielerorts umständlich zu erreichen oder sie haben ungünstige Öffnungszeiten", sagt Maria Elander, die Leiterin des Bereichs Kreislaufwirtschaft der DUH. Die DUH fordert Rückgabemöglichkeiten von ausgedienten Energiesparlampen an allen kommunalen Wertstoff- und Recyclinghöfen. "Je einheitlicher die Rücknahme, desto einfacher haben es die Verbraucher", erklärt Elander.

Mit Energiesparlampen sparen Verbraucher bis zu 80 Prozent Strom. Jährlich ließen sich in Deutschland bei der Beleuchtung rund 22 Milliarden Kilowattstunden einsparen, davon über ein Drittel in privaten Haushalten. Allein der Austausch von 60 Prozent der Lampen in Haushalten gegen eine energieeffizientere Beleuchtung würde den klimaschädlichen CO2-Ausstoß jährlich um 4,5 Millionen Tonnen reduzieren. "Ziel muss es sein, die Sammelquote auf 80 Prozent anzuheben, was beispielsweise in Schweden bereits erreicht wird", sagt Jürgen Resch. "Um das zu erreichen braucht Deutschland mehr Annahmestellen in den Kommunen mit verbraucherfreundlichen Öffnungszeiten - nicht nur jeden zweiten Samstag von 9 bis 12 Uhr."

Laut Elektroaltgerätegesetz sind die Kommunen für die Altlampensammlung zuständig. Bei ihrer dritten Umfrage zu den Abgabemöglichkeiten und der Öffentlichkeitsarbeit in den Städten zum Thema Energiesparlampen hat die DUH zwar Verbesserungen festgestellt, doch besteht weiterhin ein dringender Handlungsbedarf.

Kommunen können ohne großen Aufwand die Sammelquote erhöhen, wenn sie ausgebrannte Energiesparlampen auf allen Wertstoffhöfen zurücknehmen. Einige Städte machen das bereits. Die DUH begrüßt die positiven Entwicklungen in den Städten Aachen, Bremen, Karlsruhe, Leipzig und Wiesbaden, die seit vergangenem Jahr das Sammelsystem auf den kommunalen Wertstoffhöfen erweitert haben. Dadurch erhöht sich die Anzahl der Annahmestellen zum Beispiel von 2 auf 10 in Karlsruhe und gar von 1 auf 21 in Leipzig. Aber nicht in allen Kommunen geht es aufwärts. In Köln hat sich seit Jahren nichts verändert, dort gibt es immer noch nur zwei feste Abgabestellen für die knapp eine Million Einwohner. Gelsenkirchen baut einen neuen Wertstoffhof, der die beiden alten ersetzen wird - und halbiert damit die Abgabestellen für Altlampen für seine Bürger.

Gleichzeitig wehren sich die Handelsunternehmen vehement gegen eine verbindliche Rücknahmepflicht von Altlampen in den Geschäften. Dabei gibt es bereits gute Beispiele für die Zusammenarbeit von Kommunen und Einzelhandelsgeschäften wie z.B. in Wuppertal. Die Stadt stellt mit dem Einzelhandel zusätzlich zu den fünf kommunalen Sammelstellen fast 30 weitere Sammelstellen für die Bürger zur Verfügung. Leider ist dies eher ein Ausnahmefall. Die DUH fordert eine aktive Teilnahme der Handelsunternehmen an der Sammlung von Altlampen, sowie bessere Verbraucherinformationen direkt an der Verkaufsstelle.

Quelle: Deutsche Umwelthilfe e.V.

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