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Orang Utan nach Ausbruch in Duisburg erschossen

Archivmeldung vom 01.09.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.09.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Ein Leben im Gefängnis: Orang Utan im Zoo. Bild: PETA
Ein Leben im Gefängnis: Orang Utan im Zoo. Bild: PETA

Nachdem gestern zwei Orang Utans im Duisburger Zoo durch ein Oberlicht aus ihrem Gehege ausbrachen, wurde einer der Menschenaffen von einem Zoowärter erschossen. Das zweite Tier konnte durch einen Betäubungspfeil narkotisiert und in sein Gehege zurück gebracht werden. Die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. übt nun scharfe Kritik an der Haltung von Menschenaffen in zoologischen Einrichtungen und fordert einen Paradigmenwechsel.

Orang Utans, Gorillas und Schimpansen sind dem Menschen derart ähnlich, dass sie – renommierten Primatologen wie Professor Dr. Volker Sommer zufolge – die Ausweglosigkeit ihrer Situation in Gefangenschaft erkennen. Dabei können die intelligenten Tiere laut Sommer durchaus Zustände wie Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit erleben. [1] Die Tierrechtsorganisation fordert ein Import- und Nachzuchtverbot für Menschenaffen in Gefangenschaft, um die Haltung mittelfristig auslaufen zu lassen.

„Es ist ein Verbrechen, Menschenaffen einzusperren. Die Tiere sind unschuldige Gefangene – sie sind verzweifelt und wollen frei sein. Wegen der mangelhaften Haltungsbedingungen versuchen die Affen deshalb immer wieder, aus ihren Käfigen zu entkommen“, so Wildtierexperte Peter Höffken, Fachreferent für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA Deutschland e.V. „Auch das Argument des Artenschutzes rechtfertigt nicht, die intelligenten Tiere einzusperren: Es ist nicht möglich, im Zoo geborene Menschenaffen erfolgreich auszuwildern.“

Immer wieder werden teilweise tödliche Fluchtversuche von Menschenaffen in Zoos bekannt. Erst im Juni brachen drei Schimpansen aus einem Zoo auf Fuerteventura aus – nachdem sie drei Menschen zum Teil schwer verletzten, wurden zwei der Tiere erschossen. Auch im Mai versuchten zwei Schimpansen, aus einem Zoo auf Mallorca zu entkommen. Ein Tier wurde erschossen, das andere kurze Zeit später tot aufgefunden. Im Juli 2012 konnten fünf Schimpansen im Zoo Hannover über einen umgeknickten Baum ihrem Gehege entkommen. Ein Mädchen erlitt leichte Verletzungen.

PETA weist darauf hin, dass die Haltungsbedingungen selbst in einem größeren Zoo nicht mit den Bedingungen der natürlichen Lebensräume von Menschenaffen vergleichbar sind. Orang Utans sind in den tropischen Wäldern Borneos und Sumatras zu Hause. Dort bewohnt ein einziges männliches Tier ein Areal von bis zu 10 Quadratkilometern. Artenschutzorganisationen in Indonesien könnten mit einem Bruchteil der finanziellen Mittel, die deutschen Zoos für die nutzlose Haltung und Zucht von Orang-Utans zur Verfügung stehen, die letzten natürlichen Lebensräume der Tiere schützen. Auf Sumatra und in Borneo werden jedoch die wenigen noch frei lebenden Menschenaffen für ein paar Dollar verdrängt und getötet, weil kein Geld für nachhaltigen Schutz vorhanden ist. PETA fordert, die Zoo-Subventionen, die mit einem Haltungsverbot in Deutschland frei würden, in den Schutz der Lebensräume von Orang-Utans zu investieren.

[1] Goldner, Colin (2014): Lebenslänglich hinter Gittern. Alibri Verlag, Aschaffenburg. (S. 218)

Quelle: PETA Deutschland e.V.

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