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Ärzte gegen Tierversuche fürchtet Ausweitung der geplanten Tierversuche in Nürnberg

Archivmeldung vom 13.08.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.08.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild:  Daniel Müller, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: Daniel Müller, on Flickr CC BY-SA 2.0

Eigentlich sollten an der privaten Paracelsus Medizinischen Universität (PMU) in Nürnberg ab 2018 Tierversuche zu künstlichen Knorpeln, Bändern und Sehnen durchgeführt werden. Jetzt dreht sich der erste beantragte Tierversuch um Diabetesforschung. Der Verein Ärzte gegen Tierversuche fürchtet eine Ausweitung der Tierversuche und wirft der PMU rückschrittliche Wissenschaft vor.

Im September letzten Jahres kündigte die PMU in Nürnberg an, ab 2018 Tierversuche an Nagetieren durchzuführen. Und das, nachdem Nürnberg jahrzehntelang tierversuchsfrei war. Für eine halbe Million Euro wurde dafür bereits ein Labor mit Käfigen für 100 Mäuse und 20 Ratten eingerichtet.

Als Grund für den Einstieg in die tierexperimentelle Forschung nannte die Uni damals Erkenntnisse in der Forschung an Knorpeln, Bändern und Sehnen erringen zu wollen. Im vor Kurzem ersten bei der Regierung von Unterfranken eingereichten Versuchsantrag geht es allerdings um Diabetesforschung. „Offensichtlich steht das Forschen an Tieren an sich im Mittelpunkt“, bemerkt Dr. med. vet. Gaby Neumann von Ärzte gegen Tierversuche. Wie sonst ist es nach Ansicht des Vereins zu erklären, dass für ein bestimmtes Versuchsprojekt ein Labor eingerichtet und dann auf einmal ein völlig anderes Projekt aus dem Hut gezaubert wird.

Ärzte gegen Tierversuche befürchtet, dass die Kapazität des Labors aufgestockt wird, das heißt mehr Tiere leiden und sterben werden, da jetzt schon eine zweite Versuchsreihe geplant ist. „Zudem liegt die Annahme nahe, dass es völlig egal ist, welchen Inhalt die Tierversuche haben. Hauptsache, sie führen zu Artikeln und damit zu Fördergeldern,“ sagt Neumann. So sei es ein offenes Geheimnis, dass die Karriere eines Wissenschaftlers nicht daran gemessen wird, wie vielen Menschen er geholfen hat, sondern wie viele Studien er veröffentlicht hat. Studien mit Tieren lassen sich in hochrangigen Fachjournalen besser publizieren als tierversuchsfreie Projekte. Über solche Veröffentlichungen können weitere Forschungsgelder generiert werden.

Der Verein fordert die PMU auf, den Versuchsantrag zurückzuziehen und die Pläne, Tierversuche in Nürnberg einzuführen, aufzugeben. Stattdessen solle die Uni sich einen Namen in zukunftsträchtigen, tierversuchsfreien Forschungsmethoden machen. In Berlin beispielsweise soll ein Haus der humanen Forschung „Der simulierte Mensch“ entstehen - das ist nach Ansicht der Ärzte gegen Tierversuche eine fortschrittliche Investition.

Weiterführende Infos:

Pressemeldung Ärzte gegen Tierversuche vom 28.09.2017: Geplante Tierversuche am Klinikum Nürnberg sind unsinnig

Stellungnahme zu den geplanten Tierversuchen am Nürnberger Klinikum

Online-Petition der Aktionsgruppe Tierrechte Bayern
– mit bereits 60.000 Unterzeichnern gegen die Nürnberger Tierversuchspläne

Quelle: Ärzte gegen Tierversuche e.V.

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