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Atommüll-Endlager: Sachsen ist nicht in der engeren Wahl

Archivmeldung vom 01.11.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.11.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Dirk Sanne  / pixelio.de
Bild: Dirk Sanne / pixelio.de

Das Erzgebirge und andere Teile Sachsens sind bei der Suche nach einem Endlager für hochradioaktiven Atommüll nicht in der engeren Wahl. Das sagte Nukleartechnik-Experte Michael Sailer der "Freien Presse". Sailer ist Vorsitzender der vom Bundesumweltministerium gebildeten Entsorgungskommission. In Atommüllfragen ist das Gremium oberster Regierungsberater. Aus geologischer Sicht seien Steinsalz- und Tonsteinformationen geeigneter als Kristallingestein, wie es in Sachsen und Süddeutschland vorkomme, sagte Sailer.

Im Erzgebirge war mit Sorge aufgenommen worden, dass Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) nach Alternativen zum bislang erkundeten Standort in Gorleben (Niedersachsen) suchen lassen will. Bis zum Jahresende soll dazu ein Gesetzentwurf vorliegen. Hintergrund der Sorge war eine vor zehn Jahren geführte Diskussion um Standorte in Sachsen, unter anderen bei Kirchberg nahe Zwickau. Die Grundlage der Erwägungen lieferte eine 1994 von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe erstellte Studie. Neben Endlager-Qualitäten unterirdischer Salzstöcke sollte sie die Tauglichkeit kristalliner Gesteine wie Granit und Grau-Gneis prüfen. Die Studie sah gleich drei Standorte in Sachsen als geeignet. Kritiker führten ins Feld, das Papier habe die Nähe zum Vogtland mit seinen Schwarmbeben kaum berücksichtigt. Auch dass die bebenträchtige sogenannte Gera-Jachymov-Störungszone durch den Kirchberger Raum verläuft, habe die Studie ausgeblendet. Laut Sailer sind diese beiden Faktoren in der Tat nicht ausschlaggebend für den jetzigen Ausschluss sächsischer Standorte. Grund dafür sei vielmehr die Zerklüftung kristalliner Gebirge. Durch deren Ritzen kann ungehindert Wasser dringen, was die Gefahr einer radioaktiven Verseuchung der Umwelt erhöhe. In Deutschland gebe es ausreichend viele geeignete Standorte im Tongestein oder im Steinsalz. Auf Kristallin müsse man bei der Suche nicht ausweichen.

Quelle: Freie Presse (Chemnitz) (ots)

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