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Foodwatch fordert gesetzliche Mindeststandards in der Tierhaltung

Archivmeldung vom 24.06.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Schweine in Massentierhaltung
Schweine in Massentierhaltung

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Verbraucherorganisation Foodwatch hat vor dem Bauerntag am Mittwoch und Donnerstag in Erfurt die Einführung von gesetzlichen Mindeststandards in der Tierhaltung gefordert. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte der stellvertretende Geschäftsführer Matthias Wolfschmidt: "Die freiwillige Tierwohlinitiative ist ein typisches Ablenkungsmanöver von Bauernpräsident Joachim Rukwied. Der Kunde im Supermarkt muss sich darauf verlassen können, dass Nutztiere gut gehalten werden und gesund sind. Diese Gewissheit hat er derzeit nicht - egal bei welchem Haltungsverfahren." Daher müsse die Bundesregierung Parameter in Sachen Stall-Ausstattung und Tiergesundheit definieren und systematisch kontrollieren lassen. "Die Zielvorgabe muss sein: Alle Nutztiere werden tiergerecht gehalten", forderte Wolfschmidt.

Nicht nur die Platzfrage im Stall sollte gesetzlich geregelt werden, auch die Tiergesundheit muss nach Vorstellung von Foodwatch systematisch erfasst werden. "Nur so kann sichergestellt werden, dass Tiere nachweislich tierschutzgerecht gehalten werden." Krankheiten und Verletzungen wie etwa Euter-Entzündungen bei Milchkühen könnten Rückschlüsse auf Mängel bei der Tierbetreuung zulassen, sagte Wolfschmidt. "Es muss sichergestellt sein, dass die Tiere nicht die Last des Preiskampfes auf dem Lebensmittelmarkt tragen."

Zudem müsse die Bundesregierung auf eine europaweite Übernahme der Standards drängen. So könne der Import billigerer Produkte aus dem Ausland verhindert werden. Zu den Kosten sagte Wolfschmidt: "Die Lebensmittel werden sicherlich nicht billiger werden. Aber wenn die Gesellschaft die gesetzlich verbürgten Tierrechte ernstnimmt, muss sie sich dies auch etwas kosten lassen."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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