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Wieder Gentechnisch verändertes Soja in Hühnerfutter

Archivmeldung vom 20.02.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.02.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Rita Köhler / pixelio.de
Bild: Rita Köhler / pixelio.de

Die gesamte deutsche Geflügelwirtschaft, darunter die Marktführer PHW-Gruppe (Wiesenhof) und Rothkötter Unternehmensgruppe (Emsland Frischgeflügel), hat am Dienstag angekündigt, wieder gentechnisch verändertes und in keiner Weise nachhaltiges Soja als Futtermittel einsetzen zu wollen. Die Naturschutzorganisation WWF kritisiert diese Entscheidung in einer ersten Stellungnahme als „unverantwortliche Rolle Rückwärts“ und „nicht im Sinne der Verbraucher“.

„Die Geflügelindustrie hatte eine Vorreiterrolle, da viele Erzeuger weitestgehend auf gentechnik-freies und nachhhaltigeres, zertifiziertes Soja umgestellt hatten“, sagt Brigit Wilhelm, Referentin für nachhaltige Landwirtschaft. „Die Entscheidung ist daher ein falsches Signal.“ Die Geflügelproduzenten dürften ihr Vorhaben nicht in die Tat umsetzen. Zugleich müssten alle Akteure der Wertschöpfungskette mit einer veränderten Preispolitik reagieren.

„Leider ist die Verwendung von gentechnisch verändertem Soja, das ohne Rücksicht auf Natur und Mensch angebaut wurde, immer noch zu billig“, kritisiert Wilhelm. „Erzeuger und Einzelhandel, aber eben auch die Verbraucher sind jetzt gefordert. Wir brauchen ein Umdenken.“ Dass es anders gehe beweise Österreich. Dort haben sich Ende 2013 Einzelhandel, Geflügelhaltern und Futtermittelproduzenten darauf verständigt, alle Legehennen nur noch mit heimischem, gentechnikfreiem DonauSoja zu füttern.

In Deutschland sei neben Bio-Soja auch gentechnik-freies Soja nach den ProTerra- oder dem RTRS-Standard in ausreichendem Maße verfügbar. Darüber hinaus haben sich weitere Initiativen wie „DonauSoja“ oder nachhaltiges Soja von Kleinbauernprojekte aus Indien entwickelt. Eine erst kürzlich veröffentliche WWF-Studie kam außerdem zu dem Schluss, dass heimische Eiweißfuttermitteln wie Rapsschrot, Erbsen oder Ackerbohnen bis zu 50 % des Sojaschrots für Legehennen und bis zu 25 % bei Masthühnchen und Mastputen ersetzen könnte.

Laut WWF ist Deutschland mit jährlich 7 Millionen Tonnen einer der größten Sojaimporteure Europas. Der Großteil dieser Importe stammt aus Brasilien und Lateinamerika und landet in den Trögen von Schweinen, Hühner oder Rindern. Dafür wird eine Fläche von 2,6 Millionen Hektar benötigt, wertvolle Wälder und Savannen werden zerstört und Gewässer verschmutzt.

Quelle: WWF

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