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Vogelkundler Berthold: Vogelfütterung im Sommer wichtiger als im Winter

Archivmeldung vom 09.05.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.05.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de

Die Fütterung von Vögeln ist inzwischen im Sommer wichtiger als im Winter. Das sagte der Vogelkundler und Verhaltensforscher Peter Berthold im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Mit der Sommerfütterung können Vogelfreunde wahre Wunder bewirken", betonte der ehemalige Leiter der Vogelwarte Radolfzell des Max-Planck-Instituts für Ornithologie. Der Energie- und Eiweißbedarf der Vögel sei während der Aufzuchtphase in den Sommermonaten besonders hoch, erläuterte der Experte. Auch wegen des dramatischen Insektensterbens herrsche aber ausgerechnet dann akuter Nahrungsmangel. Dies schränke die Altvögel nicht nur bei der Aufzucht ein. "Immer mehr haben Vögel sogar Probleme, Eier auszubilden, oder brüten gar nicht mehr", sagte Berthold. Die Zufütterung durch den Menschen sei deshalb unerlässlich.

Die Entscheidung der EU, den Einsatz von drei Neonikotinoiden, die zu den meistverkauften Insektiziden in Deutschland gehören, unter freiem Himmel zu verbieten, bezeichnete der Wissenschaftler als längst überfällig. "Das sind die schlimmsten Mittel, die wir haben, weil sie Insekten direkt abtöten, vor allem Bienen und Wildbienen", sagte er. Das habe auch für den Vogelbestand katastrophale Folgen. Kein Verständnis hat Berthold für die EU-Entscheidung, deren Einsatz in Gewächshäusern weiter zu erlauben. "Das zeigt mir, dass die Politiker noch immer nicht begriffen haben, wie ernst die Lage ist."

Den Rückgang der Siedlungsdichte von Vögeln in Deutschland in der Zeit von 1800 bis heute beziffert Berthold auf insgesamt 80 Prozent - davon 65 Prozent seit den 1960er-Jahren. "Was langsam anfing, hat heute die Form einer galoppierenden Schwindsucht angenommen", sagte der Wissenschaftler.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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