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Tickende Zeitbombe: Neue Vulkane auf Antarktis machen Forscher nervös

Archivmeldung vom 14.08.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.08.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: klaus / pixelio.de
Bild: klaus / pixelio.de

Geophysiker haben eine neue Vulkankette unter der Eisdecke der Antarktis entdeckt, wie die Onlinezeitung „Gazeta.ru“ berichtet. Demnach verstecken sich unter der antarktischen Eiskappe drei Mal mehr feuerspeiende Berge als bislang angenommen. Sie könnten eine Eisschmelze verursachen und den Meeresspiegel weiter steigen lassen.

Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik"schreibt weiter: "Wie aktiv sind diese Vulkane? Diese Frage beschäftigt die Forscher gerade am meisten. „Das müssen wir so schnell wie möglich herausfinden“, sagt Dr. Robert Bongham, Gletscherforscher an der Edinburgher Universität. „Bricht einer der Vulkane aus, wird der Gletscher im Westen der Antarktis destabilisiert.“ Dann würden Unmengen an Schmelzwasser in die Weltmeere strömen.

Bislang kannten Wissenschaftler 47 Vulkane in der Antarktis. Jetzt haben Forscher der University of Edinburgh weitere 91 Feuerberge im Westen des Eiskontinents entdeckt, schreibt die Zeitung mit Verweis auf die Geological Society of London.

Die Forscher selbst wundern sich: „Wir haben nicht damit gerechnet, etwas Vergleichbares zu finden“, sagt Dr. Bingham. „Die Zahl bekannter Vulkane in der Antarktis hat sich dadurch fast verdreifacht.“

Das Größenspektrum dieser 91 Neuen reicht von 100 Meter hohen Zwergen bis zu echten Riesen mit über 2.800 Metern Höhe. Was sie gemeinsam haben, ist der gewaltige Durchmesser von 1.600 bis 5.400 Metern. Entdeckt wurden sie durch Radarmessungen auf einem Feld von 3.500 Quadratkilometern Fläche – fast so groß wie Mallorca. Dieses erstreckt sich vom Ross-Schelfeis bis zur Antarktischen Halbinsel.

Noch sind die neuentdeckten Vulkane alle mit einer vier Kilometer dicken Eisschicht bedeckt. Sollte sich jedoch herausstellen, dass sie aktiv sind, könnte dies für den Schwund der Eisdecke und den Anstieg des Meeresspiegels erhebliche Folgen haben.

Etwas Ähnliches ist bereits auf Island beobachtet worden, wie die Zeitung schreibt. Dort hat es wegen Vulkanaktivität einen Temperaturanstieg und infolge dessen eine Schmelze des Eisschilds gegeben.

Andererseits könnten die Vulkane die Eisströme auf dem Kontinent verlangsamen. Der Eisschild bewegt sich auf dem Kontinent ja nur, solange es keine Hindernisse auf seinem Weg gibt. Die Vulkane könnten auf natürliche Weise ein solches Hindernis bilden.

Derweil zerfällt der Eisschild der Antarktis auch ohne die Einwirkung aktiver Vulkane. Erst vor einem Monat ist vom Larsen-Gletscher ein gigantischer Eisberg mit einem Gewicht von einer Trillion Tonnen und einer Fläche von 6.000 Quadratkilometern abgebrochen. Das ist ein Zehntel des gesamten Gletschers. Forscher vermuten, dass Jahrzehnte vergehen könnten, bis der Eisberg vollständig zerfallen ist."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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