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Caritas: Menschen in Fukushima noch jahrelang auf Hilfe angewiesen

Archivmeldung vom 08.03.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.03.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Thommy Weiss  / pixelio.de
Bild: Thommy Weiss / pixelio.de

Die Menschen in der japanischen Region Fukushima werden nach Einschätzung von Caritas international noch mindestens zehn Jahre auf Hilfe von außen angewiesen sein. "Viele Städte und Dörfer sind massiv verstrahlt. Die offiziellen Programme zur Dekontamination haben daran kaum etwas geändert. Selbst wenn die Evakuierungsbeschlüsse für einige Gemeinden in Reaktornähe demnächst aufgehoben werden, wird aufgrund des hohen Gesundheitsrisikos nur ein kleiner Teil der Menschen zurückkehren", sagt Oliver Müller, der Leiter des Hilfswerks des Deutschen Caritasverbandes, anlässlich des Jahrestags der Dreifach-Katastrophe von Erdbeben, Tsunami und dem Unfall am Atomkraftwerk Fukushima Daiichi im März 2011.

"Die Regierung muss sich viel stärker auf die Schicksale der Betroffenen der Nuklearkatastrophe konzentrieren, ihnen neue Lebensperspektiven in einer anderen Umgebung bieten und sie sozial auffangen. Selbst wenn die technischen Arbeiten vorangehen. Es ist wenig realistisch, davon auszugehen, dass die verlassenen Orte jemals wieder so sein werden wie zuvor", kritisiert Müller. Die Zehntausende von Menschen, die bereits seit fünf Jahren in Containersiedlungen oder anderen provisorischen Unterkünften in der näheren Umgebung lebten und noch immer stark traumatisiert seien, dürften nicht vergessen werden, mahnt er. "Darum setzen wir unsere Hilfen für die besonders Betroffenen der Katastrophe fort", betont Müller.

Caritas international hat seine lokalen Partner in Japan seit Beginn der Katastrophe mit fast sieben Millionen Euro unterstützt. Neben der akuten Nothilfe setzte Caritas international einen Fokus auf den Wiederaufbau sowie auf soziale Projekte in der Region. So wurden etwa Kindergärten und Behinderteneinrichtungen wieder errichtet. Weiterhin werden unter anderem Projekte zur Trauma-Bekämpfung unterstützt. Seit mehreren Jahren werden mit Hilfe von Caritas international zudem Sommerfreizeiten für Kinder aus der Fukushima-Präfektur in andere Landesteile organisiert.

GRS veröffentlicht aktualisierte Auflage ihres Fukushima-Berichts

Anlässlich des fünften Jahrestages des Reaktorunfalls in Fukushima veröffentlicht die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) die fünfte, vollständig überarbeitete Version ihres Berichts "Fukushima Daiichi 11. März 2011 - Unfallablauf, radiologische Folgen". Der Bericht gibt einen Überblick über den bis Anfang 2016 erreichten Kenntnisstand zu Ursachen und Ablauf des Unfalls. Darüber hinaus zeigt er auf, welche Arbeiten in den letzten Jahren am Standort durchgeführt wurden und wie sich die radiologische Situation vor Ort entwickelt hat. Die Schwerpunkte der Überarbeitungen gegenüber der Vorauflage vom März 2015 liegen auf der Einbeziehung neuerer Erkenntnisse zu den radiologischen Folgen des Unfalls sowie auf den andauernden Arbeiten zur Bewältigung der Unfallfolgen am Standort. Der Bericht steht auf der GRS-Website unter http://www.grs.de/5-jahre-fukushima zum Download zur Verfügung.

Arbeiten der GRS zu Fukushima

Der Unfall von Fukushima war und ist Gegenstand verschiedener Aktivitäten und Projekte der GRS. Im Auftrag des Bundesumweltministeriums (BMUB) wertete sie mit ihrem Notfallzentrum vom 11. März bis Anfang Juli 2011 Informationen zur Situation vor Ort aus und veröffentlichte über 200 Lageberichte. Seit Mitte 2011 analysierte die GRS in mehreren vom BMUB und dem Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekten den Unfallhergang und erarbeitet eigene Simulationsrechnungen. Zusätzlich zu den projektbezogenen Arbeiten wurde eine sogenannte Weiterleitungsnachricht mit Empfehlungen für eine weitere Optimierung der Sicherheit deutscher Kernkraftwerke erarbeitet. Seit 2012 nimmt die GRS zudem als eine von mittlerweile weltweit zehn Fachorganisationen an einem Forschungsvorhaben der Nuclear Energy Agency (NEA) der OECD teil, in dessen Rahmen das Ausmaß der Kernschäden in den Reaktoren 1 bis 3 simuliert wird. Weitere Informationen über die Aktivitäten der GRS im Zusammenhang mit dem Unfall in Fukushima sind unter http://www.grs.de/arbeitsfelder/fukushima verfügbar.

Quelle: Caritas international - Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) (ots)

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