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Verbände fordern: Erlauben Sie keinen Walfang, Frau Merkel!

Archivmeldung vom 14.05.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.05.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Harpunierung
Harpunierung

25 Umwelt- und Tierschutzorganisationen fordern in einem offenen Brief an die Bundeskanzlerin Frau Angela Merkel dazu auf, keine gefährlichen Kompromisse mit Walfangländern einzugehen und diese dazu zu drängen endlich den Walfang zu beenden.

In den letzten Monaten hatte Deutschland gemeinsam mit elf Ländern in geheimen Verhandlungen ein Kompromisspapier für die Internationale Walfangkommission IWC erarbeitet. Es soll die konträren Interessen von Walschutz- und Walfangländern berücksichtigen. Das Papier sieht vor, das bestehende Verbot des kommerziellen Walfangs für zehn Jahre außer Kraft zu setzen. Die IWC würde zudem Island, Norwegen und Japan den jährlichen Fang von fast 1.400 Wale gestatten, teils sogar im Antarktis-Schutzgebiet. Island und Norwegen dürften sogar mehr Wale töten, als sie durchschnittlich in den letzten Jahren gejagt haben.

"Das derzeitige Kompromisspapier würde den Abschuss von fast 1.400 Walen jährlich legitimieren und das Walfangverbot faktisch aufheben", kritisiert Dr. Ralf Sonntag, Meeresbiologe des IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds). "Wenn die Regierung an ihrem Kurs festhält, kann man nur ironisch anmerken: Danke Ilse Aigner, nun sterben die Wale zumindest legal."

Die 88 Mitgliedsländer der IWC sollen ab dem 21. Juni auf der nächsten Vertragsstaatenkonferenz in Agadir/Marokko über den Vorschlag abstimmen.
Die Oppositionsparteien des Bundestages fordern nun einen neuen Bundestagsbeschluss, der eine Absage der Bundesregierung an den vorliegenden Walfangkompromiss festlegen würde. Noch sind aber die Fraktionen der CDU/CSU und FDP bei diesem Thema gespalten.

"Deutschland hatte in den vergangenen 20 Jahren eine führende Rolle beim Walschutz inne", so Sonntag weiter. "Die CDU/CSU und die FDP sind nun dabei, diese zu verspielen."

Auch ein Ende des internationalen Handelsverbotes für Walprodukte droht. Legitimiert die IWC kommerzielle Fangquoten, hat das Auswirkungen auf das internationale Handelsverbot durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES). "In Sachen Walschutz hat von den beiden UN-Konventionen die IWC die Federführung", erklärt Sonntag. "Das Handelsverbot wird nur solange aufrechterhalten, solange die IWC keine kommerziellen Fangquoten vergibt."

Den offenen Brief an Bundeskanzlerin und CDU-Chefin Merkel unterzeichneten Animal Public, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V, Care for the Wild Deutschland e.V., Deepwave e.V., Deutsche Umwelthilfe, Deutscher Naturschutzring (DNR), Deutscher Tierschutzbund e.V., Euronatur, Gesellschaft zur Rettung der Delfine, Greenpeace, IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds), Naturschutzbund (NABU), M.E.E.R e.V., Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V., Project AWARE Foundation Europe, Pro Wildlife, Retter den Regenwald e.V., Tierparkfreunde Hellabrunn, Verband Deutscher Sporttaucher, Vier Pfoten, Whale & Dolphin Conservation Society (WDCS), WSPA, World Wide Fund for Nature (WWF) und Zoologische Gesellschaft Frankfurt.

Quelle: IFAW

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