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Atommüll im Zwischenlager Leese: Mehr Problemfässer als bisher bekannt

Archivmeldung vom 16.04.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.04.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
"Problemfässer" für Atommüll oder auch: Massive und langanhaltende Umwelt- und Menschenvergiftung (Symbolbild)
"Problemfässer" für Atommüll oder auch: Massive und langanhaltende Umwelt- und Menschenvergiftung (Symbolbild)

Bild: Screenshot biss-leese.de (Bürgeriniative StrahlenSchutz) / Eigenes Werk

Im Zwischenlager für schwach radioaktiven Atommüll in Leese (Landkreis Nienburg) stehen 442 Fässer, die intensiv nachbehandelt werden müssen. Das belegt eine bisher unveröffentlichte Studie im Auftrag des Umweltministeriums, die dem NDR Regionalmagazin "Hallo Niedersachsen" vorliegt. Bislang hatte das Umweltministerium dem Landtag gegenüber nur sieben problematische Atomfässer eingeräumt.

Den Bürgern vor Ort teilte das Ministerium diese Ergebnisse bisher nicht mit, obwohl die Studie schon seit mehr als einem Jahr vorliegt. Die Bürger in Leese fühlen sich schlecht informiert. "Freiwillig rücken die gar nix raus", sagt Henning Breiter von der Bürgerinitiative Strahlenschutz Leese. Umweltminister Olaf Lies (SPD) sagte dem NDR hingegen, er gehe, genau wie sein Vorgänger Stefan Wenzel (Grüne), mit dem Thema "sensibel" und "transparent" um.

In den 1484 Fässern im Landesbesitz lagert schwach radioaktives Material, etwa aus Röntgenpraxen. Was genau sich in welchem Fass befindet, ist unklar. Es gibt Fotos von aufgeblähten Fässern mit hochgewölbtem Deckel und Rostflecken. Wolfgang Schumacher von der Bürgerinitiative Leese ist besorgt: "Wenn man sich das genauer angucken würde, was da alles drin ist, dann würde man wahrscheinlich schon blasser werden." Laut Studie müssen mindestens 442 Fässer, also jedes dritte Fass, "nachkonditioniert" werden: Einige sollen getrocknet werden, in anderen müssen hochgiftige Stoffe zusätzlich verpackt werden.

Das kann vor Ort in Leese nicht geschehen, weil die Lagerhalle viel zu eng ist. Das Umweltministerium sucht daher derzeit per Ausschreibung eine Firma, die alle Fässer abtransportiert, untersucht und endlagerfähig macht. Wohin die Fässer danach kommen, ist unklar: Der eigentlich dafür vorgesehene Schacht Konrad ist erst 2027 bereit. Auch in Leese können sie nicht dauerhaft bleiben. Ende 2030 läuft dort der Pachtvertrag aus.

Quelle: NDR Norddeutscher Rundfunk (ots)

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