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Japan scheitert in der Walfangkommission

Archivmeldung vom 19.06.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.06.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Japan hat in diesem Jahr erneut die Mehrheit in der Internationalen Walfangkommission (IWC), die noch bis zum 20. Juni in der Karibik tagt, verfehlt. In keiner der von Japan angestrebten Entscheidungen pro Walfang konnten sich die Asiaten bis zum heutigen dritten Tag durchsetzen.

So hat die Mehrheit der Walschützernationen unter den 70 Mitgliedsländern der IWC die japanischen Anträge zur Streichung der Kleinwale von der Agenda und der Einführung geheimer Abstimmungen abgewiesen. Japan hatte in den vergangenen Jahren mit "Hilfsgeldern" an arme afrikanische, karibische und pazifische Staaten deren Stimmen für den Walfang gekauft. Doch weil sich Guatemala von den Umweltschützern überzeugen ließ und Senegal nicht zur IWC erschien, reichte es nicht für eine Mehrheit. Auf eine Neuregelung der "wissenschaftlichen" Jagdquoten konnte sich die IWC dennoch in diesem Jahr nicht einigen.

"Die Wale sind noch einmal davon gekommen, aber es war denkbar knapp", warnt Stefanie Werner, Waleexpertin von Greenpeace, vor Ort auf St. Kitts und Nevis. "Die Anti-Walfang-Länder müssen diese knappen Entscheidungen als Weckruf erkennen, und ihren ambitionierten Worten über den Schutz der Meeressäuger endlich auch Taten folgen lassen. Japan bezichtigt die IWC der Abnormalität und des Totalversagens, doch die Walschützernationen sind sich einig, dass das Moratorium die einzige Lösung war und ist, um die Meeressäuger zu retten."

Inzwischen hat eine von Greenpeace in Auftrag gegebene repräsentative Studie in Japan ergeben, dass sich 77 Prozent der Japaner gegen den kommerziellen Walfang auf der Hohen See (Antarktis) aussprechen. Greenpeace kündigte an, den Kampf für die Wale in der nächsten antarktischen Jagdsaison weiter zu führen. "Japan wird es nicht schaffen, uns aus den Schlachtfeldern im Südpolarmeer zu vertreiben", sagt Stefanie Werner. "Auch im nächsten Winter wird Greenpeace mit seinem größten Schiff `Esperanza´ wieder vor Ort sein, um für die Wale zu streiten und der Welt aktuelle Bilder des blutigen Abschlachtens friedlicher Meeresgiganten zu liefern." Japan hat angekündigt, dort erneut die stark gefährdeten Finn- und Buckelwale jagen zu wollen.

Die IWC befasst sich nur mit Großwalarten, doch alle rund 80 Walarten weltweit sind bedroht. Jedes Jahr sterben mehrere hunderttausend Wale in Fischernetzen, durch massive Meeresverschmutzung und Walfang. Zudem sind die Meeressäuger durch Unterwasserlärm, Klimaerwärmung, Zerstörung der Ozonschicht und durch die Öl- und Gasförderung bedroht. Greenpeace fordert die IWC auf, sich endlich auch mit diesen massiven Bedrohungen für die marinen Säugetiere zu beschäftigen.

Quelle: Pressemitteilung Greenpeace e.V.

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