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Zigarettenkippen machen neun Prozent des Mülls an der Ostsee aus

Archivmeldung vom 29.01.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.01.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Zigarettenkippen
Zigarettenkippen

Bild: Jörg Siebauer / pixelio.de

Fast ein Zehntel des Mülls an der deutschen Ostseeküste besteht aus weggeworfenen Zigaretten. Das geht aus einer Antwort des Bundesumweltministeriums an die Grünen hervor, über welche die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten.

Demnach besteht der liegengelassene Abfall an der Ostseeküste zu neun Prozent aus Zigarettenkippen, im Gesamtanteil des unachtsam weggeworfenen Mülls in Deutschland sind es 35 Prozent. Das Bundesumweltministerium könne nicht ausschließen, dass die giftigen Rückstände der Zigarettenfilter über den Boden und das Grundwasser "auch in die Nahrungskette gelangen", heißt es in dem Schreiben. Probleme für das Trinkwasser seien dagegen nicht bekannt. Nicht empirisch belegt werden könne ein Zusammenhang zwischen weggeworfenen Zigaretten auf Spielplätzen und Nikotinvergiftungen von Kindern.

Zwischen 1990 und 2017 habe das Bundesumweltministerium von 218 Nikotinvergiftungen bei Kindern bis 13 Jahre Kenntnis. Die Art der Nikotinaufnahme sei nicht erfasst worden. In Bayern, Brandenburg, Bremen, Nordrhein-Westfalen und dem Saarland herrscht ein Rauchverbot auf Spielplätzen, in den anderen Ländern falle die Regelung in die Zuständigkeit der Kommunen und Städte. Die Kosten für die Entsorgung der Zigarettenstummel trägt der öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger. "Die Kosten werden letztlich über die Abfallgebühr auf die Allgemeinheit umgelegt", heißt es in dem Schreiben.

Sollte die EU eine geplante Richtlinie verabschieden, wonach Hersteller von Einwegprodukten an den Reinigungskosten und Sensibilisierungsmaßnahmen beteiligt werden könnten, werde die Bundesregierung "unmittelbar nach Verabschiedung der Richtlinie prüfen, welche Maßnahmen auf nationaler Ebene zur Umsetzung dieser EU-rechtlichen Vorgaben ergriffen werden." Ein grundsätzliches Zigarettenverbot schließt das Bundesumweltministerium aus. "Ein gänzliches Verbot des Zigarettenkonsums allein mit dem Ziel der Reduzierung der schädlichen Umweltauswirkungen durch unsachgemäß weggeworfene Zigarettenkippen erscheint unverhältnismäßig", heißt es.

Bei sachgemäßer Entsorgung gehe von Zigaretten keine Gefahr für die Umwelt aus. Fragestellerin Kirsten Kappert-Gonther (Grüne) kritisierte gegenüber den Funke-Zeitungen, dass sich die Bundesregierung allein auf die EU verlasse. "Die Hersteller von Zigaretten müssen an den Kosten der Umweltfolgen beteiligt werden, damit die Kosten nicht auf die Allgemeinheit umgelegt werden", sagte die Grünen-Politikerin den Funke-Zeitungen. Auch solle das Werbeverbot für Tabakprodukte vorangebracht werden. Das sieht auch die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), so: "Das Tabakaußenwerbeverbot muss und wird auch in Deutschland kommen - gar keine Frage", sagte sie.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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