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Atomkraftgegner kritisieren Gabriels Endlager-Such-Konzept

Archivmeldung vom 08.03.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.03.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Vorschlag von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel, den vor 30 Jahren ausgewählten Salzstock Gorleben mit anderen Standorten zu vergleichen, um einen sicheren Lagerplatz für den hochradioaktiven Atommüll zu finden, stößt auf Kritik von AtomkraftgegnerInnen.

Gabriels Konzept sieht vor, bis 2010 ein bis zwei weitere Standorte zu untersuchen und dann im Vergleich mit Gorleben denjenigen auszuwählen, der am geeignetsten erscheint. Bei gleicher Eignung soll Gorleben Endlager werden.

"Der Salzstock Gorleben ist völlig ungeeignet zur jahrtausendelangen sicheren Lagerung von Atommüll. Er wird auch dadurch nicht geeignet, wenn es nirgendwo sonst einen besseren Standort gibt", so Jochen Stay, Sprecher der bundesweiten Anti-Atom-Initiative X-tausendmal quer. "Ich kann ja auch nicht mit drei defekten Autos beim TÜV vorfahren und bekomme dann auf das die Plakette, das am wenigsten Schäden aufweist."

Dass der Umweltminister im Wendland die Hoffnung weckt, schon 2010 könnte das Endlager-Projekt Gorleben beendet werden und gleichzeitig im Salzstock ein Untertagelabor zur weiteren Erkundung einrichten will, macht die AtomkraftgegnerInnen besonders wütend: "Da sollen weitere Millionen in einen offensichtlich ungeeigneten Standort gesteckt werden, nur um hinterher sagen zu können, jetzt ist da schon so viel Geld geflossen, dann machen wir es da auch", so Stay, "Das sind altbekannte politische Taschenspielertricks, mit denen die Menschen im Wendland ein ums andere Mal getäuscht worden sind. Wer die gut begründeten Proteste ernst nehmen will, muss das Bergwerk in Gorleben jetzt schließen und nicht mit einem möglichen Ende in drei Jahren den weiteren Ausbau legitimieren."

Weil es nirgends einen wirklich sicheren Ort für ein Endlager gibt, fordert die Anti-Atom-Bewegung die Stilllegung der Atomkraftwerke. "Wenn die Badewanne überläuft, sollte zuerst der Wasserhahn abgedreht werden, bevor man sich daran macht, den Schaden einzugrenzen", so Stay. "Das Gerede vom ,geeignetsten Standort' verschleiert, dass dieser Superlativ viel weniger Wert ist als ein ,geeigneter Standort'. In Wirklichkeit ist es der Beleg dafür, dass Atomwirtschaft und Bundesregierung bei der Suche nach einer sicheren Lösung des Atommüllproblems gescheitert sind. Da hilft auch kein Festhalten an Gorleben, einem Standort der noch nicht einmal ein wasserdichtes Deckgebirge aufweist und dessen einziger Vorteil laut Gabriel ist, dass hier schon so viel Geld im Salz versenkt wurde. Dass trotzdem tagtäglich weiter Atommüll in den Reaktoren produziert werden darf, ist ein Skandal, der nur deshalb wenig Wogen schlägt, weil er seit Jahrzehnten andauert."

Quelle: Pressemitteilung X-tausendmal quer

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