Experte erwartet weitere Ausbreitung invasiver Nattern auf Mallorca
Der Schlangenforscher Mark-Oliver Rödel erwartet, dass die sich invasive Hufeisennatter auf der Urlaubsinsel Mallorca noch weiter ausbreiten wird. "Diese Schlangen werden sich auf Mallorca weiter vermehren", sagte der Kurator für Herpetologie am Berliner Museum für Naturkunde dem "Spiegel".
"Sie haben auf der Insel kaum natürliche Fressfeinde, anders als auf dem Festland, und viele potenzielle Beutetiere."
Auf
Mallorca und den Nachbarinseln häuften sich zuletzt Sichtungen von bis
zu 1,85 Meter langen Schlangen, vor allem von ungiftigen
Hufeisennattern, die es bis vor wenigen Jahren auf den Balearen nicht
gab - und womöglich über die Lieferung von Holz oder Olivenbäumen
eingeschleppt wurden. Kürzlich wurden deutsche Urlauber in ihrem Garten
von gleich zwei Nattern überrascht; Mallorcas Verband für ökologische
Landwirtschaft spricht von einer "besorgniserregenden Situation" für die
lokale Tierwelt: allen voran für Eidechsen, das bevorzugte Beutetier
der Hufeisennattern.
"Dass jetzt Menschen an verschiedenen Orten
auf Mallorca immer wieder Hufeisennattern sehen, deutet darauf hin, dass
sich die invasive Art schon weit verbreitet hat", sagte der Experte
Rödel dem "Spiegel". Und: "Wenn sich eine invasive Tierart einmal weit
ausgebreitet hat, ist es fast unmöglich, sie wieder loszuwerden." Dies
hätten diverse Fehlversuche weltweit gezeigt. "Insbesondere Schlangen
sind nicht einfach zu finden. Sie leben die meiste Zeit versteckt, etwa
in Hohlräumen oder Erdlöchern."
Für Mallorca-Urlauber gibt es
laut Rödel "keinen Grund zur Panik": "Diese Schlangen sind nicht giftig.
Sie haben Angst vor Menschen und versuchen uns zu meiden." Sollte man
dennoch ein Exemplar zu Gesicht bekommen, solle man die Schlange in Ruhe
lassen, aber den Behörden ihre Sichtung mitteilen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur