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NABU startet Projekt zum Thema Plastikmüll im Meer

Archivmeldung vom 10.09.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.09.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
In Europa werden Jahr für Jahr etwa 60 Millionen Tonnen Plastik produziert. Bild: NABU
In Europa werden Jahr für Jahr etwa 60 Millionen Tonnen Plastik produziert. Bild: NABU

Der NABU will sich stärker gegen die zunehmende Verschmutzung der Meere durch Plastikmüll engagieren und hat vor diesem Hintergrund ein bundesweites Projekt zum Thema gestartet. Neben Information und Aufklärung der Öffentlichkeit und Beratung von Politik und Wirtschaft sind gezielte Aktionen, wie zum Beispiel Strandreinigungen und Aufstellen von Sammelcontainern sowie Initiativen mit Fischern geplant.

"Mehr als 6,4 Millionen Tonnen Plastikmüll gelangen jedes Jahr in die Ozeane. Auch die Nord- und Ostsee sind inzwischen stark durch die Plastikflut bedroht. Es ist höchste Zeit, zu handeln. Alle sind aufgerufen, zu verhindern, dass die Meere weiter als Müllkippe missbraucht werden", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Hauptverursacher in der Nordsee seien die Fischerei und Schifffahrt durch verloren gegangene Netze und illegal entsorgte Plastikabfälle, aber auch der Zufluss von Land über kommunale Abwässer und Mülldeponien ließen den Plastikmüll im Meer immer weiter anwachsen.

Im Mittelpunkt des Projekts soll eine sogenannte "Fishing for Litter"-Initiative stehen. Wie in Schottland oder den Niederlanden sollen Fischer auch an deutschen Küsten dafür gewonnen werden, Abfälle, die sich in ihren Netzen verfangen, aus dem Meer zu entfernen. "Dabei ist es unbedingt notwendig, die Abfallentsorgung in den Häfen zu verbessern und eine kostenlose Müllabnahme zur Verfügung zu stellen. Hier setzt das NABU-Projekt an und sucht dabei die Unterstützung der zuständigen Ministerien, Fachbehörden und Kommunen", erläuterte NABU-Meeresschutzexperte Kim Detloff.

Bislang bestehen nur wenige verbindliche Abkommen, um die Verschmutzung der Ozeane zu verhindern. Ein Signal in die richtige Richtung ging von der im Juni 2008 verabschiedeten europäischen Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie aus, die einen guten Umweltzustand der europäischen Meere bis 2020 erreichen will und den Eintrag von Abfällen in die Meere als dabei zu berücksichtigendes Kriterium listet. Ein weiterer Schritt wird das Abkommen zum Schutz der Meeresumwelt des Nordostatlantiks (OSPAR) bei der bevorstehenden Ministerkonferenz im norwegischen Bergen (20.-24.9.) sein. Dort soll eine Empfehlung an die Mitgliedsstaaten verabschiedet werden, um nationale "Fishing for Litter"-Programme auf den Weg zu bringen. "Das sind dringend notwendige Entscheidungen. Uns bleibt nicht mehr viel Zeit, die Plastikflut in den Ozeanen einzudämmen. Millionen Meerestiere verenden jährlich weltweit an den Hinterlassenschaften unserer Wegwerfgesellschaft, indem sie diese verschlucken oder sich in ihnen verheddern", so Detloff.

Die Initiative wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, vom Umweltbundesamt und aus den Erlösen der Briefmarke mit dem Plus gefördert und inhaltlich vom Umweltbundesamt unterstützt.

Quelle: NABU

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