Stopfleber - Tierquälerei vom Feinsten

Aktuelles Film- und Bildmaterial von VIER PFOTEN belegt massive Verstöße beim Tierschutz in ungarischen Entenstopfbetrieben. Die Dokumentation zeigt schwer verletzte, kranke und erstickende Enten, die zur Stopfmast in winzige Einzelkäfige gepfercht sind.

Im Schlachthof wird den Tieren offensichtlich bei vollem Bewusstsein der Hals aufgeschnitten. Ungarische Farmarbeiter berichten über den routinemäßigen Antibiotika-Einsatz. "Wir fordern die ungarische Regierung dazu auf, die Stopfmast zu verbieten", erklärt Dr. Marlne Wartenberg, Geschäftsführerin von VIER PFOTEN. Verbraucher können sich an der internationalen Kampagne gegen Stopfmast mit einer Petition an die ungarische Regierung unter http://www.vier-pfoten.de beteiligen.

Die Zwangsmast von Gänsen und Enten ist bereits in 14 europäischen Ländern - darunter auch Deutschland - aus Tierschutzgründen verboten. Doch Foie Gras wird ganz legal in großen Mengen gehandelt und gelangt aus den wichtigsten Erzeugerländern Frankreich, Ungarn und Bulgarien ungehindert in die "tierschutzbewussten" Abnehmerländer. Aufgrund des breiten Trends zum luxuriösen Lebensstil und zur gehobenen Küche erhöht sich in Deutschland stetig der Verbrauch. Dies belegen die Zahlen der Fettleberimporte deutlich: Die Menge stieg in Deutschland zwischen 2000 und 2005 von gut 68 auf mehr als 135 Tonnen pro Jahr.

Von den unfassbaren Qualen, die sich hinter Foie Gras verbergen, wissen die wenigsten Verbraucher. Die Zwangsfütterung der Enten erfolgt in den letzten zwei Mastwochen. Zur einfacheren Handhabung werden die Tiere in winzige Drahtkäfige gesperrt, in denen sie sich nicht einmal umdrehen können. Zweimal täglich wird ihnen mittels Druckluft innerhalb weniger Sekunden bis zu 800 Gramm Futterbrei gewaltsam in den Magen gepresst. Ergebnis dieser barbarischen Prozedur ist die von verantwortungslosen Gourmets geschätzte Foie Gras.

Die Fettleber hat ein Gewicht von bis zu 1.000 Gramm - eine gesunde Entenleber wiegt 70 Gramm. "Die Fettleber ist ein krankes Organ. Es stammt von einem für diesen Zweck bewusst krank gemachten Tier", erklärt Dr. Marlene Wartenberg. "Reizungen und Verletzungen der Speiseröhre, chronische Atemnot und Herzprobleme durch die abnorm vergrößerte Leber sowie schwere Verletzungen aufgrund der engen Käfighaltung sind nur einige der schweren Leiden, denen die Tiere unentwegt ausgesetzt sind."

Weltweit leiden jährlich 40 Millionen Gänse und Enten für Foie Gras. Dabei sind 96 Prozent aller gestopften Tiere heutzutage Enten. Ungarn ist mit drei Millionen Tieren und 2000 Tonnen Stopfleber pro Jahr der zweitgrößte Produzent und weltweit der größte Exporteur.

Quelle: Pressemitteilung VIER PFOTEN