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Amazonien: Schutz des Regenwaldes statt Soja-Anbau

Archivmeldung vom 18.06.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.06.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Zum Schutz des brasilianischen Regenwaldes wird ein weiteres Jahr kein Soja von neu gerodeten Urwaldflächen gehandelt. Greenpeace stellt dieses Verhandlungsergebnis zwischen der brasilianischen Regierung, dem nationalen Verband der Soja-Händler (Abiove) und weiteren Umweltverbänden gestern in der brasilianischen Hauptstadt Brasilia vor.

Eine breite Allianz von Soja-Abnehmern, darunter McDonalds, Ritter Sport, Carrefour und Marks & Spencer unterstützt die Verlängerung des bestehenden Moratoriums. Nach einer Kampagne von Greenpeace gegen die Rodung des Regenwaldes hatten die größten brasilianischen Soja-Händler im Juli 2006 einem zweijährigen Stopp des Handels zugestimmt.

"Das neue Soja-Moratorium ist ein Meilenstein für den Erhalt des Regenwaldes in Amazonien", sagt Tobias Riedl, Waldexperte von Greenpeace. "Der Regenwald Amazoniens ist die größte Klimaanlage des Planeten, Heimat indigener Völker und Lebensraum unzähliger Arten. Regierung und Industrie haben verstanden, dass eine Ausweitung der landwirtschaftlichen Produktion nicht auf Kosten des Regenwaldes geschehen darf."

Brasilianische Soja wird als Tierfutter und als Ausgangsstoff für Agro-Diesel nach Europa exportiert. Seit 2005 ist Brasilien die Nummer eins unter den Soja exportierenden Ländern, gefolgt von Argentinien und den USA. Im letzten Wirtschaftsjahr 2006/2007 führte Brasilien 3,3 Millionen Tonnen Soja nach Deutschland aus. Um von den steigenden Weltmarktpreisen zu profitieren, protestierten die brasilianischen Soja-Farmer in den letzten Monaten gegen eine Verlängerung des Moratoriums. Doch weder Abiove noch der neue brasilianische Umweltminister Carlos Minc beugten sich dem Druck der Hersteller.

Über das einjährige Moratorium hinaus fordert Greenpeace nun klare gesetzliche Regelungen zum Schutz des brasilianischen Regenwaldes vor der Ausweitung der landwirtschaftlichen Produktion. Ziel muss es sein, Soja aus Urwaldzerstörung vom Weltmarkt zu verbannen. Durch die Abholzung und Brandrodung des Regenwaldes für die Rinderhaltung und anschließende Sojaproduktion ist Brasilien bereits der weltweit viertgrößte Erzeuger von klimaschädlichen Treibhausgasen.

Im April 2006 veröffentlichte Greenpeace einen Report über die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes durch den Anbau von Soja sowie die Verbindungen zur europäischen Lebensmittelindustrie. Daraufhin forderten unter anderem McDonalds, Ritter Sport, Carrefour und Marks & Spencer ihre brasilianischen Lieferanten auf, sich nicht an der Zerstörung des Regenwaldes für den Soja-Anbau zu beteiligen. Die größten brasilianischen Soja-Händler, die mit 90 Prozent der Soja handeln, stimmten daher dem zweijährigen Moratorium zu.

Quelle: Greenpeace e.V.

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