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Bundeslandwirtschaftsminister kündigt "klare Kennzeichnung" für Produkte aus artgerechter Haltung an

Archivmeldung vom 09.01.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.01.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Christian Schmidt (2014)
Christian Schmidt (2014)

Foto: StagiaireMGIMO
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) will Agrarprodukte aus artgerechter Tierhaltung künftig klar und einheitlich kennzeichnen. Er lasse derzeit prüfen, wie dieser eindeutige Verbraucherwunsch erfüllt werden könne, sagte Schmidt der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Tierwohl stehe hoch im Kurs bei den Bundesbürgern. Der Ernährungsreport belege, dass 89 Prozent der Befragten bereit wären, einen höheren Preis für Lebensmittel zu zahlen, die aus artgerechter Tierhaltung stammen.

Der Minister räumte ein, dass die Nachfrage von Muslimen nach Halal-Fleisch zu einem "Zielkonflikt" führen könne. Muslime dürfen nur Tiere essen, die ohne Betäubung mit einem einzigen Schnitt quer durch die Halsunterseite getötet werden. Halal-Produkte könnten durchaus aus einer Schlachtung mit Betäubung stammen, sagte dazu der Minister. "Dennoch ist klar: Beim Schächten gibt es einen Zielkonflikt zwischen Tierschutz und dem Grundrecht auf freie Ausübung von Religion, den man nur schwer auflösen kann", fügte er hinzu. Für das Schächten sei eine Ausnahmegenehmigung der Länder nötig, die seines Wissens dabei " sehr verantwortungsvoll und zurückhaltend" vorgingen.

Bundeslandwirtschaftsminister: Bauern nicht in die Schmuddelecke drängen

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) hat mehr Respekt für die deutschen Bauern gefordert, deren Situation angesichts eines anhaltenden Abschwungs "schwierig" sei. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" verwahrte sich Schmidt dagegen, dass die finanziell unter Druck stehenden Landwirte "auch noch ständig beschimpft und zum alleinigen Sündenbock für Klimawandel und Skandale gemacht" würden. Die Landwirtschaft sei eine starke und wichtige Branche, ohne die es nicht gehe. "Das müssen wir deutlich machen - vor allem jenen, die die Bauern in die Schmuddelecke drängen wollen", sagte der Minister mit Blick auf Grüne Woche, die am 15. Januar beginnt. Er rief die Kritiker der Ernährungsbranche zu Sachlichkeit auf. "Jeder darf für seine Interessen demonstrieren, aber bitte ohne Pöbeleien", erklärte Schmidt. Noch vor der Grünen Woche will er die sich gegenüberstehenden Bündnisse "Wir haben es satt" und "Wir machen satt" an einen Tisch holen. Aktuell seien drei von vier Bundesbürgern mit der Qualität der deutschen Lebensmittel sehr zufrieden. Das sei auch ein Beweis für das Vertrauen in die deutsche Landwirtschaft, betonte Schmidt.

Agrarminister nennt EU unflexibel "wie einen Tanker bei voller Fahrt"

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) hat sich verärgert über unangemessene bürokratische Hürden bei den Hilfen für Landwirte geäußert. "Die EU ist manchmal so flexibel wie ein Tanker bei voller Fahrt", kritisierte Schmidt in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Die Direktzahlungen der EU seien ein wichtiges Instrument bei der Einkommens- und Risikoabsicherung landwirtschaftlicher Betriebe. "Ich hätte mir gewünscht, dass das Geld schnell und direkt auf den Konten der Bauern ankommt", erklärte Schmidt. Aber die Mechanismen bei der EU und auch in den Ländern seien sehr kompliziert. Er könne die Klagen der Landwirte über massive Einnahmeverluste nachvollziehen. Bauern seien heute IT-Experten, Landschaftspfleger, Natur-und Tierschützer, Ernährungsexperten und Unternehmer in einer Person. Sie arbeiteten hart und müssten anständig verdienen können, betonte der Agrarminister. Mit Liquiditätshilfen und Entlastungen bei den Sozialabgaben unterstütze das Bundeslandwirtschaftsministerium die Bauern. Die Politik könne aber den wichtigen Mechanismus zwischen Angebot und Nachfrage nicht dauerhaft außer Kraft setzen, unterstrich Schmidt.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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