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Magmakörper auch bei Vulkanausbruch möglich

Archivmeldung vom 01.12.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.12.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Dampfender Lakkolith vor dem Cordón Caulle. Bild: Hugh Tuffen, lancaster.ac.uk
Dampfender Lakkolith vor dem Cordón Caulle. Bild: Hugh Tuffen, lancaster.ac.uk

Ein internationales Forscherteam unter Leitung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz hat entdeckt, dass sogenannte Lakkolithe, also dicht unter der Erdoberfläche gelegene Magmakörper, auch während des Ausbruchs eines Vulkans entstehen können. Bisher war lediglich bekannt, dass sich Lakkolithe vor einer Eruption bilden. Die Entdeckung dürfte Auswirkungen auf die künftige Abschätzung der Gefahren durch Vulkanausbrüche haben.

Die Wissenschaftler haben mithilfe von Satellitenbildern und digitalen Geländemodellen rekonstruiert, dass sich während des Ausbruchs des in Chile gelegenen Cordón Caulle im Jahr 2011 ein Lakkolith gebildet hatte. Dabei war an die Erdoberfläche strömendes Magma durch eine Blockade des Vulkanschlots in das umliegende Gestein gepresst worden und hatte dieses innerhalb eines Monats um mehr als 200 Meter aufgewölbt.

Laut den Forschern befindet sich in nur wenigen Metern Tiefe ein rund ein Kubikkilometer großes Magmareservoir. "Dieses Magma wird für viele Jahre heiß bleiben und ist eine mögliche Quelle für weitere, unerwartete Explosionen", verdeutlicht Jonathan M. Castro. "Künftige Risikoabschätzungen sollten diesen Langzeiteffekt berücksichtigen." Die positive Wirkung dieses Lakkoliths: "Wäre dieses Magma mit ausgebrochen, wäre die Eruption wesentlich stärker gewesen, etwa durch mehr Aschewolken oder Lavaströme."

Quelle: www.pressetext.com/Florian Fügemann

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