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Mittelständler warnen vor "erheblichen Risiken" beim Fracking

Archivmeldung vom 02.04.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.04.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Protest gegen Fracking
Protest gegen Fracking

Der Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW), Mario Ohoven, sieht im Gas-Fracking in Deutschland mehr Nachteile als Vorteile und hat vor "erheblichen Risiken" gewarnt. "Vermutete Vorkommen von Schiefergas beflügeln auch in Deutschland die Träume von einer Energierevolution. Fracking ist aber kein Allheilmittel", sagte Ohoven dem "Handelsblatt" (Online-Ausgabe). "Die Kosten sind hierzulande wegen der geologischen Beschaffenheit und strenger Umweltauflagen um ein Vielfaches höher als in den USA. Eine Schiefergas-Gewinnung in dicht besiedelten Regionen birgt zudem erhebliche Risiken."

Laut Ohoven hat der deutsche Mittelstand seine eigene Antwort auf den Schiefergas-Boom: "Dezentrale Energieerzeugung dort, wo der Strom verbraucht wird, spart mindestens 20 Milliarden Euro beim Netzausbau und sichert langfristig bezahlbaren und nachhaltigen Strom. Dieses Potenzial sollte die Politik erkennen und fördern", sagte der Mittelstands-Präsident. Ohoven fordert überdies eine Senkung der Stromsteuer.

Deutsche Unternehmen zahlten heute im Schnitt 20 Prozent mehr für Strom als die europäische Konkurrenz, gegenüber den USA seien es bis zu 60 Prozent mehr. Verstärkt werde das Problem wegen sinkender Energiekosten durch die Schiefergasgewinnung in den USA. "Erste deutsche Unternehmen aus energieintensiven Branchen haben bereits Produktionsstätten in das Ausland verlagert", konstatierte Ohoven und fügte hinzu: "Deshalb fordern wir von der Bundesregierung eine Senkung der Stromsteuer. Denn der Staat fungiert mit einem Anteil der Steuern und Abgaben am Strompreis von über 50 Prozent als Preistreiber."

BDI: Fracking-Auflagen sind "vollkommen überzogen"

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat die Auflagen für das sogenannte Fracking als "vollkommen überzogen" bezeichnet. Es sei zwar ein positives Signal, "dass die Schiefergas-Gewinnung in Deutschland nicht mehr völlig ausgeschlossen wird", sagte BDI-Hauptgeschäftsführer Markus Kerber am Mittwoch in Berlin anlässlich des Beschlusses des Bundeskabinetts zum Regelungspaket Fracking. "Doch die Auflagen für die Erdgasförderung insgesamt sind vollkommen überzogen. Die in Deutschland seit Jahrzehnten bewährte konventionelle Erdgasförderung wird dadurch stark eingeschränkt." Für die Förderung von Schiefergas würden in Deutschland höchste Umweltstandards gelten. Außerdem könne die Förderung einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten. "Um uns nicht von Importen abhängig zu machen, sind wir weiterhin auf die Nutzung von heimischem Erdgas angewiesen. Langfristig wird dies ohne das Schiefergas nicht gelingen", sagte Kerber. In der Debatte um Fracking würden die Aspekte Versorgungssicherheit, heimische Wertschöpfung und technologische Weiterentwicklung zu wenig berücksichtigt. Nachdem jahrelang keine Genehmigungen für Erdgas-Bohrungen erteilt worden sind, fordert der BDI-Hauptgeschäftsführer nun rasch zu handeln: "Wir brauchen Rechtssicherheit, damit die Unternehmen der Erdgasindustrie endlich wieder am Standort Deutschland investieren."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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