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Wie Wale den Eisbär retten könnten

Archivmeldung vom 23.01.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.01.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: de.wikipedia.org
Bild: de.wikipedia.org

Sie sind das Sinnbild der Bedrohung unseres Planeten durch den Klimawandel: Hungernde Eisbären, die auf schwindenden Eisschollen ums Überleben kämpfen. Der globale Temperaturanstieg beraubt sie ihres Lebensraumes und bedroht gleichzeitig auch unsere eigene Zukunft. Laut Weltwirtschaftsforum ist die fehlende Abwendung des Klimawandels heute das größte globale Risiko. Hilfe könnte dem Eisbär nun von ganz unerwarteter Seite zuteilwerden: Den Walen.

Während internationale Abkommen wie das Kyoto-Protokoll und das Pariser Abkommen eine Reduktion der globalen CO²-Emissionen vorsehen, wurde die bedeutende ökologische Rolle der Wale bei der Eindämmung des Klimawandels bisher völlig außer Acht gelassen. Die internationale Wal- und Delfinschutzorganisation WDC will das mit ihrer Kampagne „Der Grüne Wal“ ändern. Eine Vielzahl wissenschaftlicher Studien belegt, dass gesunde Walpopulationen dem Klimawandel entgegenwirken. Das Fehlen dieser „Ökosystemingenieure“ hat jedoch ungeahnte Folgen für unseren Planeten.

Walschutz bedeutet Klimaschutz

Das sogenannte Phytoplankton, mikroskopisch kleine Pflanzen, die in den oberen Schichten der Meere schweben, wandelt mittels Photosynthese Sonnenlicht in Energie und Sauerstoff um. Phytoplankton produziert mindestens die Hälfte des Sauerstoffs in unserer Atmosphäre. Gleichzeitig stellt es die Basis der Nahrungsnetze im Meer dar. Wale hingegen finden überwiegend in den Tiefen der Meere ihre Nahrung und „düngen“ durch ihre Ausscheidungen an der Meeresoberfläche das Phytoplankton mit Eisen, Stickstoff und anderen Nährstoffen. Phytoplankton ist Nahrungsquelle für Zooplankton, das dann wiederum Fischen und Walen als Nahrungsgrundlage dient. Mehr Wale bedeuten also mehr Plankton und mehr Fisch.

Und es gibt noch einen weiteren wichtigen Effekt: Phytoplankton produziert nicht nur Sauerstoff, sondern absorbiert auch CO² aus der Atmosphäre. Wie Phytoplankton sinken Wale nach dem Tod auf den Meeresboden. So binden sie den Kohlenstoff, den sie über ihr langes Leben in ihre Körper eingebaut haben.

Etwa drei Millionen Wale sind allein im 20. Jahrhundert dem industriellen Walfang zum Opfer gefallen. „Laut aktueller Studien speichern die weltweit verbliebenen Großwale als direkte Folge des Walfangs rund neun Millionen Tonnen Kohlenstoff weniger als vor dem Walfang. Alternativ würde eine allmähliche Erholung der Walbestände die Entfernung von rund 200.000 Tonnen Kohlenstoff pro Jahr bedeuten, was etwa der Kohlenstoffspeicherung von 110.000 Hektar Wald entspricht“, so Astrid Fuchs, Programmleiterin bei WDC.

„Einige Populationen erholen sich seit dem internationalen Walfangverbot von 1986 langsam. Wir müssen jedoch nicht nur dafür sorgen, dass die Populationen weiter wachsen, sondern auch dafür, dass sie dauerhaft stabil bleiben. Denn das Herausreißen jedes einzelnen Wals aus seiner ökologischen Rolle, ob durch Walfang, Kollisionen mit Schiffen oder durch Beifang in Fischernetzen, fällt letztendlich auf uns zurück. ’Der Grüne Wal’ soll ein breites öffentliches Bewusstsein für die immense Wichtigkeit eines wirksamen und ganzheitlichen Walschutzes schaffen.“, so Fuchs weiter.

Die Erholung und Erhaltung der Walpopulationen muss also ein essentieller Teil der globalen Strategie zur Bekämpfung des Klimawandels werden. „Der alte Slogan „Rettet die Wale“ könnte umgeschrieben werden: „Wale, rettet uns!“

Quelle: Whale and Dolphin Conservation (WDC)

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