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Atomkraftgegner werfen Kanzlerin Wortbruch vor

Archivmeldung vom 09.09.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.09.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Offensive der CDU in Sachen Atommüll-Endlager Gorleben löst bei Atomkraftgegnern vehementen Widerspruch aus. Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Initiative X-tausendmal quer:

„Das Bergwerk im Salzstock Gorleben wird genau wie bisher die Skandal-Grube Asse II nur unter Bergrecht, nicht unter Atomrecht genehmigt und beaufsichtigt. Der Salzstock Gorleben hat genau wie Asse II direkten Kontakt zum Grundwasser. Im Gorlebener Bergwerk tritt schon heute an manchen Stellen hochaggressive Salzlauge aus, die ähnlich wie in der Asse Atommüllbehälter angreifen kann. Die gleichen Wissenschaftler, die sich für die Sicherheit von Asse verbürgt haben, empfehlen auch den Salzstock Gorleben als Endlager. Wer in dieser Situation, wie es die CDU jetzt macht, auf eine Politik nach dem Motto ‚Augen zu und durch’ setzt, verliert jede Glaubwürdigkeit.

Dazu kommt noch ein in seiner Frechheit einmaliger Wortbruch. In ihrer Zeit als Bundesumweltministerin versprach Angela Merkel den Menschen im Wendland, dass es sich beim Bau des Bergwerks in Gorleben nur um eine wissenschaftliche Erkundung mit offenem Ausgang handelt. Die hohen Kosten sollten ausdrücklich keine Vorfestlegung bedeuten. Jetzt erklärt die Kanzlerin schnippisch, sie habe ‚keine Lust’ weitere Milliarden auszugeben, um nach Alternativen für den offensichtlich ungeeigneten Standort Gorleben zu suchen. Das ist ein Schlag ins Gesicht für alle, die noch ein Restvertrauen darin hatten, dass es der Regierung um einen verantwortungsvollen Umgang mit Atommüll geht.

Mehr als 30 Milliarden Euro haben die Atomkraftwerks-Betreiber für die Entsorgung des Atommülls auf die hohe Kante gelegt. Nachdem in Gorleben bisher 1,5 Milliarden Euro verbraucht wurden, soll nun kein Geld mehr für die Sicherheit der kommenden Generationen da sein. Wen will die Kanzlerin damit überzeugen?

Die Konsequenz aus dem Asse- und Gorleben-Debakel ist eine völlig andere: Die Atomenergie hat keine Zukunft. Wer kann die tägliche weitere Produktion von Atommüll in den Reaktoren noch verantworten, wenn niemand eine Lösung für die langfristige sichere Lagerung hat und diejenigen, die für die Sicherheit zuständig sind, dazu ‚keine Lust’ haben? Wer so mit unserer Zukunft umgeht, wird Widerstand ernten." 

Quelle: X-tausendmal quer

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