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Neuer Verdacht: Das Schmallenberg-Virus soll auch die Fruchtbarkeit der Muttertiere erheblich beeinträchtigen

Archivmeldung vom 28.01.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.01.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Der wirtschaftliche Schaden durch das Schmallenberg-Virus könnte für betroffene Tierzüchter weitaus größer sein, als bislang angenommen. Das berichtet das Bielefelder Westfalen-Blatt. Nach Angaben von Burkhard Schmücker aus Büren, dem Vorsitzenden des Schafzuchtverbands NRW mit Sitz in Paderborn, kommt es in betroffenen Betrieben nicht nur zu Totgeburten und schweren Missbildungen bei Lämmern. Es würden auch erheblich weniger Lämmer geboren als in den vergangenen Jahren, sagte Schmücker der Zeitung.

In Betrieben, in denen sonst 20 Schafe zur Welt kämen, seien es derzeit nur zwei bis drei Tiere. Halte der Rückgang bis zu Ostern, dem Ende der Ablammzeit, an, führe das zu weiteren erheblichen Verlusten für die Züchter. Man vermute, dass das Schmallenberg-Virus die Fruchtbarkeit der Muttertiere stark beeinträchtigen könne. Auch Dr. Ulrich Kros, zuständiger Veterinär für die Tierseuchenbekämpfung beim Kreis Lippe, hat den Verdacht, dass Schafe ihre Lämmer nicht austragen, sondern die Frucht im Mutterleib frühzeitig abstoßen. Laut Bernhard Rüb, dem Sprecher der Landwirtschaftskammer NRW, ist bereits von einer »Lammpause« die Rede, berichtet das Westfalen-Blatt. Das für Schafe, Ziegen und Rinder gefährliche Virus breitet sich mittlerweile rasant aus. Allein in Nordrhein-Westfalen hat sich die Zahl der betroffenen Tierbestände innerhalb einer Woche verfünffacht und sich die Zahl der Verdachtsfälle fast verdoppelt, schreibt die Zeitung. Nach Angaben des NRW-Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz von Freitag, 20. Februar bis Freitag, 27. Februar stieg die Zahl der bestätigten Fälle von elf auf 56, die Zahl der Verdachtsfälle von 56 auf 98. Bei den 26 Betrieben handelt es sich um 24 Schaf- und zwei Ziegenbestände. Ostwestfalen-Lippe ist mit 26 Tierbeständen am stärksten betroffen. Die Zahl der Verdachtsfälle in OWL beträgt 45. Unter den Verdachtsfällen befindet sich auch ein Rinderbetrieb in Büren (Kreis Paderborn). Dort war ein Kalb mit den für das Virus typischen Missbildungen zur Welt gekommen. Für den zwischenzeitlich in Verdacht geratenen Rinderbetrieb in Paderborn hingegen konnte Entwarnung gegeben werden. Der neue Erreger wurde bislang in bundesweit mehr als 90 Betrieben in sechs Bundesländern nachgewiesen. In Niedersachsen gibt es 27 betroffene Bestände (darunter ein Ziegenzuchtbetrieb und ein Rinderzuchtbetrieb) in 16 Landkreisen. In Hessen grassiert das Virus in fünf Schafzuchtbetrieben und bei einem Ziegenzüchter. Außerdem sind Schleswig-Holstein (zwei Betriebe), Baden-Württemberg (ein Betrieb) und Rheinland-Pfalz (ein Betrieb) betroffen.  Um sich einen Überblick über das Ausmaß der neuen Tierkrankheit zu machen, will das Bundeslandwirtschaftsministerium eine Meldepflicht einführen. Weil der Bundesrat dem zustimmen muss, kann die Verordnung erst Ende März in Kraft treten. Viel zu spät kritisieren die Züchter. NRW und Niedersachsen haben deshalb bereits einen freiwilligen Meldeweg eingeführt.

Quelle: Westfalen-Blatt (ots)

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