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Überfischung der Meere kostet uns jährlich wertvolles Protein für 72 Mio. Menschen

Archivmeldung vom 15.03.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.03.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Weniger Überfischung - mehr zu essen. Mehr Fisch bis 2050? Bild: Marine Stewardship Council (MSC) Fotograf: Marine Stewardship Council (MSC)
Weniger Überfischung - mehr zu essen. Mehr Fisch bis 2050? Bild: Marine Stewardship Council (MSC) Fotograf: Marine Stewardship Council (MSC)

Die Analyse, die der Marine Stewardship Council, die Organisation mit dem blauen Fischsiegel, heute veröffentlicht, zeigt: Würden alle Fischereien der Welt nachhaltig und ohne Überfischung fischen, dann könnten wir mehr Fisch fangen. Und zwar so viel mehr, dass dies den täglichen Proteinbedarf von zusätzlichen 72 Millionen Menschen decken könnte!

Würde weniger gefischt, gäbe es mehr zu essen

Fisch und Meeresfrüchte sind eine unserer wichtigsten Proteinquellen und spielen in der Ernährung vieler Menschen eine bedeutende Rolle. Doch das Bevölkerungswachstum und die global steigende Nachfrage nach Fisch setzen die Bestände unter Druck: Weltweit sind bereits mehr als ein Drittel aller Fischbestände überfischt. Ist im Meer noch mehr drin für die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung?

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen nun: Ja, da geht noch was! Denn: Ohne Überfischung könnten wir jährlich rund 16 Millionen Tonnen mehr Fisch fischen! Mit diesen "verspielten" 16 Millionen Tonnen, so die aktuelle Analyse des MSC, könnte der jährliche Proteinbedarf von 72 Millionen Menschen voll gedeckt werden. Das entspräche beispielsweise der Gesamtbevölkerung der asiatischen Staaten Kambodscha, Malaysia, Timor-Leste, Sri Lanka und der Malediven; der gesamten ländlichen Bevölkerung der USA und Kanadas; oder auch annähernd allen Einwohnern Deutschlands. Die biologische Logik hinter diesen Berechnungen ist eine einfache: Gesunde, nicht überfischte Bestände sind viel ertragreicher als überfischte.

Nachhaltige Fischerei und die Ernährung von 10 Milliarden

Bis 2050 werden auf der Erde nahezu 10 Milliarden Menschen leben. Die globale Nahrungsmittelproduktion muss nachhaltig gesteigert und gerecht gestaltet werden, soll eine gesunde Ernährung für alle möglich sein.

Nachhaltiges Fischereimanagement und der Kampf gegen Überfischung können hierzu einen Beitrag leisten: "Wenn sich nachhaltige Fischerei weltweit durchsetzen kann, dann gibt es 2050 mehr Fisch als heute - in den Meeren und auf den Tellern", sagt Dr. Rohan Currey, Leiter Wissenschaft und Standardentwicklung beim MSC.

Kampf gegen Überfischung

In den letzten Jahren haben mehr Fischereien als je zuvor nachhaltige Fischereipraktiken eingeführt. Ende 2020 gab es weltweit bereits 409 Fischereien, die nach dem Umweltstandard des MSC zertifiziert waren, weitere 89 befanden sich im Bewertungsprozess. Nachhaltige, MSC-zertifizierte Fischereien befischen keine überfischten Bestände und schonen das Ökosystem Meer.

"Wie nachhaltige Fischerei funktioniert und wie nachhaltige Fischereipraktiken aussehen sollten, wissen wir sehr genau", so Dr. Currey. "Was wir jetzt mehr denn je brauchen, sind die Bereitschaft und die politischen Rahmenbedingungen, nachhaltige Fischerei über alle Grenzen, alle Gewässer und alle Fischarten hinweg global umzusetzen. Der Kampf gegen Überfischung muss weltweit an Fahrt aufnehmen." Die Beendigung von Überfischung wäre in jedem Fall eine Win-Win Situation. Für unseren Planeten und für uns Menschen: Mehr Fisch im Meer und mehr Fisch zur Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung.

Quelle: Marine Stewardship Council (MSC) (ots)

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