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Weniger gentechnische Verunreinigung von Mais-Saatgut

Archivmeldung vom 16.04.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.04.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Das Logo „Ohne Gentechnik“
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Im Vergleich zum Vorjahr ist Mais-Saatgut mit weniger Gentechnik belastet. Das ergab die gemeinsame Auswertung der behördlichen Untersuchungen durch die unabhängige Umweltschutzorganisation Greenpeace und Bioland, der größte deutsche Verband für ökologische Landwirtschaft. Das Ergebnis: Von 455 Proben waren sechs positiv, das sind zwei belastete Proben weniger als im Vorjahr und entspricht einem Anteil von 1,32 Prozent. 2011 lag die Quote der Verunreinigungen noch bei knapp sieben Prozent. Damit bestätigt sich die Entwicklung der vergangenen Jahre: Gentechnisch verunreinigtes Saatgut wird frühzeitig aus dem Verkehr gezogen und landet kaum auf dem Acker. Die Verbände begrüßen diese Entwicklung, fordern aber weiterhin eine Nulltoleranz für Verunreinigungen von Saatgut. In der EU gilt das Reinheitsgebot für Saatgut, Verunreinigungen mit Gen-Saaten sind grundsätzlich verboten.

"Die Verbraucher wollen gentechnikfreie Lebensmittel und dafür brauchen wir zu hundert Prozent gentechnikfreies Saatgut", sagt Jan Plagge, Präsident von Bioland. "Saatgut ist die Basis unserer Nahrungskette, jede Verunreinigung mit Gentechnik bedeutet ein unkalkulierbares Risiko." Schwellenwerte für gentechnische Verunreinigungen von Saatgut, wie vom Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter BDP gefordert, lehnen Bioland und Greenpeace entschieden ab. Bereits bei einem Schwellenwert von 0,1 Prozent Verunreinigungen würden etwa 100 Gen-Pflanzen auf jedem Hektar Mais wachsen. Dadurch bestünde die Gefahr, dass sich gentechnisch veränderte Pflanzen unkontrolliert ausbreiten und ungewollt in die Nahrungskette gelangen.

Gentechnisch verunreinigte Partien in vier Bundesländern

Die mit gentechnisch verändertem Mais-Saatgut verunreinigten Chargen wurden in Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen und Sachsen gefunden. Dabei handelte es sich um Saatgut der Firmen Pioneer Hi-Bred, KWS SAAT AG und Panam France. Eine Übersicht mit Angaben zu Herstellern, Sorten, Herkunftsländern und den gefundenen gentechnischen Verunreinigungen veröffentlichen Bioland und Greenpeace seit 2008 auf ihren Internetseiten. Angesichts der aktuell drohenden neuen Anbauzulassung für den gentechnisch veränderten Mais 1507 und der Wiederzulassung für den in Deutschland derzeit mit einem Anbauverbot belegten Genmais Mon810, fordern die Verbände, ebenso wie alle Bundesländer, ein bundesweites Anbauverbot für Gen-Pflanzen. "Bundesagrarminister Christian Schmidt plant eine Verbotsregelung auf Landesebene. Damit droht ein Flickenteppich innerhalb Deutschlands", erklärt Dirk Zimmermann, Gentechnik-Experte von Greenpeace. "Schmidt gefährdet damit die Gentechnikfreiheit auf unseren Feldern und unseren Tellern."

Die Agro-Gentechnik ist eine Risikotechnik. Die Nebenwirkungen der Erbgutveränderung sind unbekannt, einmal freigesetzt lassen sich die manipulierten Pflanzen nicht kontrollieren oder zurückholen. Außerdem hat der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen entgegen der Versprechungen der Biotech-Industrie nicht zu einem Rückgang des Pestizid-Einsatzes geführt, sondern diesen sogar erhöht. Der Anbau von Gen-Pflanzen gefährdet damit die Artenvielfalt und belastet das Trinkwasser.

Quelle: Bioland e.V. (ots)

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