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Was tötete die Saigas?

Archivmeldung vom 03.11.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.11.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: "obs/Zoologische Gesellschaft Frankfurt/Steffen Zuther"
Bild: "obs/Zoologische Gesellschaft Frankfurt/Steffen Zuther"

Im Mai 2015 hatte ein mysteriöses Massensterben von Saiga-Antilopen in Kasachstan Wissenschaftler vor ein Rätsel gestellt und Naturschützer vor einen Rückschlag beim Artenschutz. In der zentralkasachischen Steppe waren Zehntausende von Saigas während der Kalbungszeit verendet. Nun liegen erste Ergebnisse zum Massensterben vor.

Die offiziellen Zahlen aus Kasachstan stehen nun fest: 150.000 Saigas sind gestorben - 65 % der Betpak Dala Population in Zentralkasachstan, die bis dahin 242.500 Tiere umfasste. Experten schätzen, dass noch mehr Tiere umgekommen sind, denn eine Zählung im Juli zeigte, dass nur noch 30.000 Tieren leben.

Bei einem von der Konvention zum Schutz wandernder Tierarten (Convention on Migratory Species, CMS) organisierten und der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF) mitfinanzierten Expertentreffen im usbekischen Taschkent wurden vergangene Woche erste Ergebnisse präsentiert.

Die bisherigen Laborergebnisse von Instituten aus Kasachstan und Feldforschungen des Royal Veterinary College in London sowie anderer Institute deuten darauf hin, dass eine hämorrhagische Septikämie die Ursache des Massensterbens war. Zwei Bakterien, Pasteurella multocida Serotyp B und Clostridium perfringens, trugen entscheidend zu dem schnellen und qualvollen Tod der Tiere bei. Allerdings trat die Infektion unabhängig voneinander in 13 Gruppen und über eine Fläche von 250.000 Quadratkilometer hinweg synchron auf und wurde somit wohl kaum von einem Tier aufs andere übertragen.

"Alle Experten gehen davon aus, dass es Umweltfaktoren gibt, die letztendlich dazu führen, dass die Tiere derart geschwächt sind, dass die Bakterien zuschlagen können. Eventuell verändern Umweltfaktoren auch die Bakterien und somit deren letales Potenzial ", berichtet Michael Brombacher, der den Saiga-Schutz bei der ZGF koordiniert. Faktoren im Zusammenhang mit dem Klimawandel stehen momentan ganz oben auf der Liste der Verdächtigen, doch ist es noch zu früh für fundierte Schlüsse.

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet die ZGF gemeinsam mit Partnern in Kasachstan sowie aus England an der Erhaltung der großen Steppengebiete und am Schutz der Saigas in Zentralkasachstans.

Quelle: Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ots)

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