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Trotz Wasserlecks: Welt-Saatgutlager in Norwegen zieht nicht um

Archivmeldung vom 22.05.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.05.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Eingang des Svalbard Global Seed Vault (2012).
Eingang des Svalbard Global Seed Vault (2012).

Foto: Bjoertvedt
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Trotz des durch extrem heißes Wetter ausgelösten Wasserlecks im Welt-Saatgutlager Svalbard Global Seed Vault, das sich in Norwegen befindet, kommt eine eventuelle Verlegung des Saatgut-Tresors für die norwegischen Behörden nicht in Frage. Die Regierungsberaterin Hege Aschim, legte in einem Interview mit Sputnik dar, warum nicht.

Im Interview heißt es: "Ende der vergangenen Woche berichteten Medien, dass Wasser in den Saatgut-Tresor auf Spitzbergen eingedrungen war. Allerdings sei das Problem vor allem auf die heftigen Regenfälle im Oktober 2016 zurückzuführen, sagte Aschim.

Es habe an dem ungewöhnlichen Extremwetter in Svalbard gelegen: „Es herrschten heiße Temperaturen und es fiel sogar sehr viel Regen. Normalerweise herrschen da Temperaturen unter null Grad vor. Aber dieses Regenwetter führte dazu, dass Wasser in den Raum am Eingang eindrang, wo es zu den Wänden mit den Samenboxen geht."

Die Samen seien dabei in keiner Weise gefährdet worden, so Aschim. Jedoch sei eine 15 Meter lange Strecke des Tunnels, der zu den Samen-Containern führe, mit Wassеr bedeckt worden. In solchen Mengen habe es zuvor kein Wasser im Tunnel gegeben.

Nun seien Gegenmaßnahmen an der Reihe, so die Regierungsberaterin: „Erstens entfernen wir alle Wärmequellen wie Transformatoren aus dem Tunnel. Diese befinden sich nun außerhalb des Tunnels". Zudem sollen Wasserabflussrinnen geschaffen werden, um Schmelzwasser aus dem Berg abzuleiten und Regenmassen entgegenzuwirken. Als zusätzlichen Schutz für die Regale mit den Samen werde eine wasserdichte Wand im Tunnel angelegt werden.

Eigentlich habe es zu diesem solchen Vorfall kommen können, weil der auftauende Dauerfrost und der Oktoberregen ganz unerwartet gekommen seien, gab Aschim, die den Bau des Lagers in Auftrag gegeben hatte, zu. Schließlich habe man sich vor allem wegen des Dauerfrostes dafür entschieden, das Saatgutlager gerade in Svalbard zu bauen. Außerdem sei der Ort nicht dicht bevölkert, verfüge aber dennoch über einen Flughafen, sodass man die Samen bequem herbringen könne.

„Aber nachdem wir diese Konstruktion, diesen Vault errichtet haben, müssen wir feststellen, dass der Dauerfrost nicht wieder eingetreten ist, wie er hätte sollen. Das war eine Herausforderung, aber die größte Herausforderung war, als das Extremwetter im Herbst kam".

Zurzeit sei dies aber schon wieder in Ordnung, so Aschim: Im Samen-Tresor würden Temperaturen unterhalb von minus 18 Grad herrschen. Dennoch würden Mitarbeiter des Saatgutlagers wissenschaftliche Untersuchungen zum Klimawandel verfolgen, um notwendige Maßnahmen zu treffen, falls es sich doch um einen Klimawandel handeln sollte.

Insgesamt werden in der globalen Saatgutbank auf Spitzbergen, die die Menschheit auch nach den schlimmsten Katastrophen retten soll, etwa 930.000 Samen gelagert. Der Grenzwert sei damit aber bei Weitem nicht erreicht: „Wir haben Platz für bis zu vier Millionen".

Der Samen-Tresor sei einmalig, es gebe keinen zweiten, erläutert Aschim, die Maßnahmen aber, die zurzeit getroffen würden, sollten die Samen ausreichend schützen. Außergewöhnliche Situationen wie Erdbeben oder Flugzeugabstürze könnten ihrer Ansicht nach den Tresor nicht gefährden, denn dieser sei so tief im Berginnern gelegen, dass äußerer Druck kein Risiko mit sich bringen würde.

„Und wenn etwas im Berg selbst passiert — nun ja: Ich habe nie davon gehört und ich vermute, dass das mit in die Überlegungen eingeflossen ist, als der Bau beschlossen wurde", ist sich Aschim sicher.

Von einer möglichen Verlegung des Saatgutlagers kann laut Aschim jedoch keine Rede sein: „Die Samen sind sicher im Innern des Berges und es steht nicht zur Debatte, den Standort zu wechseln", sagte sie abschließend."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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