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Tödliche Luft: Berkeley Earth veröffentlicht Studie zu Luftverschmutzung in China

Archivmeldung vom 14.08.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.08.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Grafik: Berkeley Earth
Grafik: Berkeley Earth

Berkeley Earth veröffentlichte heute eine Studie, die zeigt, dass Luftverschmutzung in China im Schnitt für den Tod von täglich 4000 Menschen verantwortlich ist, was17 Prozent aller Todesfälle in China entspricht. Für 38 Prozent der Bevölkerung ist die Luft, die diese einatmet, gemessen an US-amerikanischen Standards im Durchschnitt "ungesund". Die Daten über die Verschmutzung in ganz China stammen aus Messungen in Bodennähe und warten mit beispiellosen Einzelheiten auf.

Die gefährlichsten Belastung geht von Feinstaub der Kategorie PM2,5 aus, also Schwebpartikel der Größe 2,5 Mikrometer und kleiner. Diese dringen tief in die Lungen ein und verursachen Herzinfarkte, Schlaganfälle, Lungenkrebs und Asthma. "Peking selbst ist lediglich eine mittlere Quelle für PM(2.5)-Partikel. Die Stadt bekommt einen großen Teil seiner Luftverschmutzung von entfernten Industrieregionen ab, insbesondere aus Shijiazhuang, was 200 Meilen südwestlich liegt", sagt Robert Rohde, Mitautor des Papiers. Da die Ursachen nicht vor Ort zu suchen sind, könnte sich eine Reduzierung der Luftverschmutzung bis zu den Olympischen Spiele 2022 als schwierig erweisen.

Die Studie erscheint in der Fachzeitschrift PLOS ONE. Berkeley Earth wertete die Messungen der 1500 Messstationen in Bodennähe stündlich aus, und das über einen Zeitraum von vier Monaten. Die Tatsache, dass die Quellen für die PM2,5-Partikel mit denen für Schwefel übereinstimmen, legt den Schluss nahe, dass der Großteil der Verschmutzung aus der Verbrennung von Kohle stammt. Weltweit ist Luftverschmutzung jedes Jahr für den Tod von über drei Millionen Menschen verantwortlich - mehr als aufgrund von AIDS, Malaria, Diabetes oder Tuberkulose sterben.

"Luftverschmutzung ist die größte Umweltkatastrophe der heutigen Welt", sagt Richard Muller, Wissenschaftlicher Direktor von Berkeley Earth und Mitautor des Papiers. "Als ich zuletzt in Peking war, war die Luftverschmutzung auf einem gesundheitsgefährdenden Level. Jede Stunde, in der ich der Verschmutzung ausgesetzt war, verkürzte sich meine Lebenserwartung um 20 Minuten. Das ist so, als würde jeder Mann, jede Frau und jedes Kind 1,5 Zigaretten pro Stunde rauchen", sagte er.

Elizabeth Muller, Leitende Direktorin von Berkeley Earth, sagte: "Es ein großes Problem, dass Luftverschmutzung so viele Menschen tötet, die großen US-amerikanischen und europäischen Umweltorganisationen diese aber noch immer nicht auf dem Schirm haben." Sie sagt, dass zu den Lösungen der verstärkte Einsatz von Gaswäschern, eine größere Energieeffizienz und die Umstellung von Kohle auf Erdgas, Kernkraft und erneuerbare Energien gehören würden. "Viele derjenigen Lösungen, die zu einer geringeren Luftverschmutzung führen, werden gleichzeitig Chinas Anteil an der globalen Erwärmung verringern. Wir können Leben retten - heute und zukünftig."

Berkeley Earth hofft, die geografische Abdeckung ausweiten zu können, um weitere Teile Asiens, der USA und Europas zu erfassen und um zu untersuchen, wie sich die Ursachen für Luftverschmutzung über die Zeit verändern.

Quelle: Berkeley Earth (ots)

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