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Kanadische Regierung gibt erneut 400.000 Robben zur Jagd frei

Archivmeldung vom 21.03.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.03.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Große Robbenkolonie
Große Robbenkolonie

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Das kanadische Fischereiministerium (DFO) gab gestern die Quote für die diesjährige Robbenjagd bekannt: 400.000 Sattelrobben dürfen in diesem Jahr getötet werden, genau so viele wie im letzten Jahr. Der IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds) kritisiert diese Entscheidung, da die Robbenpopulation durch mangelnde Eisflächen ohnehin stark bedroht ist und die Märkte für Felle in den letzten Jahren zusammengebrochen sind.

"Der kanadische Fischereiminister ignoriert mit dieser Quote von 400.000 Tieren den wissenschaftlichen Rat seines eigenen Ministeriums und tritt seinen so genannten Fischerei-Managementplan mit Füßen", so Dr. Ralf Sonntag, Meeresbiologe des IFAW-Deutschland. Die Robbenjäger wissen, dass es keine Nachfrage für so viele tote Robben gibt. Eine derartig hohe Quote unter diesen Bedingungen ist ein Schlag ins Gesicht der eigenen Wissenschaftler und eine Verhöhnung der Robbenjäger.

Laut des Fischereiministeriums sollen jährliche Jagdquoten neue Informationen über den Bestand der Populationen berücksichtigen, sowie veränderte Umweltbedingungen und die Anzahl der in der Arktis, Kanada und Grönland insgesamt getöteten Tiere. DFO-Wissenschaftler warnten vor kurzem, dass der Bestand der Sattelrobben zurückgeht, die Reproduktionsrate drastisch sinkt, schlechte Eisbedingungen zunehmen und sich die unkontrollierte Jagd in Grönland negativ auf den Bestand auswirken wird. Ein kürzlich von Wissenschaftlern des Fischereiministeriums herausgegebener Statusbericht besagte, dass die maximale Zahl an getöteten Sattelrobben, die dem Managementplan Rechnung tragen würde, 300.000 Tiere wäre.

"Wir glauben, dass die kommerzielle Robbenjagd in Kanada dem Tode geweiht ist", so Sonntag weiter. Die Frage ist nur, ob die kanadische Regierung endlich der Realität ins Auge blickt und ökonomische Alternativen für die Jäger schafft oder ob sie weiterhin so tut, als hätte dieser Wirtschaftszweig eine Zukunft.

In den letzten fünf Jahren ging der durch die Robbenjagd erzielte Profit massiv in den Keller. 2011 nahmen nur noch 225 Jäger teil und erwirtschafteten nur noch etwa 750 000 Euro. Vor kurzem schlossen sich Russland, Weißrussland und Kasachstan den Handelsverboten der EU, USA und Mexikos für Robbenprodukte an.

Quelle: IFAW

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