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Über 100 Meeresschildkröten ertrunken

Archivmeldung vom 09.09.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.09.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Im Laderaum ertrunken: Die toten Schildkröten auf dem Deck des vietnamesischen Schmuggelschiffs. Bild: obs/WWF-Philippines
Im Laderaum ertrunken: Die toten Schildkröten auf dem Deck des vietnamesischen Schmuggelschiffs. Bild: obs/WWF-Philippines

Es war wie in einer schlechten Kriminalkomödie: Ein Kanonenboot der philippinischen Marine wollte in den Gewässern der Provinz Palawan, nahe der Insel Linapacan, ein vietnamesisches Fischerboot kontrollieren.

Dieses versucht plötzlich zu fliehen. Allerdings erfolglos. Als die Fischer schließlich gestoppt werden, versucht die 13köpfige Crew durch gezielte Sabotage das eigene Schiff zu versenken. Der Grund: Die Vietnamesen waren Tier-Schmuggler, die im Laderaum über 100 Pazifische Karettschildkröten transportierten. Die vom Aussterbe bedrohte Meeresschildkröte gilt in Südostasien als Delikatesse und ihr Panzer wird zu Schmuck und Kämmen verarbeitet. Die Art wird jedoch durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen CITES streng geschützt. Handel und Jagd sind demnach und nach philippinischem Recht illegal. Offenbar nahmen die Vietnamesen lieber einen Verlust des Schiffes in Kauf, als beim Schmuggeln erwischt zu werden.

Meeresschildkröten ertrinken im Laderaum Zwar gelang es den philippinischen Beamten, das Sinken des Schiffes zu stoppen. Doch ein Teil stand zu diesem Zeitpunkt bereits unter Wasser. Zu spät entdecken die Kontrolleure im Laderaum die 101 Meeresschildkröten. Zu diesem Zeitpunkt sind die meisten der Tiere bereits tot. Ertrunken. "Pazifische Karettschildkröten können eigentlich bis zu zwei Stunden unter Wasser bleiben, ohne Luft zu holen. Doch gestresste Tiere, wie die an Bord des Schiffes, müssen alle paar Minuten zum Atmen auftauchen. Das war  jedoch im  Laderaum nicht möglich. Sie saßen in der Falle", erklärt WWF-Artenschutzexperte Volker Homes, wie es dazu kommen konnte, dass die Meeresschildkröten innerhalb kürzester Zeit ertranken.

Ein Paradies für Schmuggler Nach WWF Informationen kommt es in den philippinischen Gewässern immer wieder zu Zwischenfällen mit Tier-Schmugglern. Meistens sind es chinesische oder vietnamesische Boote, die in den  Meeren des Inselstaats auf Beutefang gehen. WWF-Experte Volker Homes erklärt: "Diese dramatische Geschichte steht stellvertretend für das Schicksal unzähliger Meeresschildkröten und anderer bedrohter mariner Arten. Die Pazifische Karettschildkröte ist vom Aussterben bedroht und nach dem Washingtoner Artenschutzabkommen geschützt." Zwar bekämpft der WWF seit vielen Jahren die Jagd und den illegalen Handel mit Meeresschildkröten, doch nach Ansicht des WWF wendet die philippinische Regierung bestehende Gesetzte gegen illegalen Handel mit bedrohten Tierarten nicht konsequent genug an.

Quelle: WWF World Wide Fund For Nature

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