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Rumänischer Verfassungsgerichtshof entscheidet sich für Massentötung von Streunerhunden

Archivmeldung vom 25.09.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.09.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Streunerhunde in Rumänien. Bild: (C) VIER PFOTEN
Streunerhunde in Rumänien. Bild: (C) VIER PFOTEN

Die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN ist schockiert darüber, dass der rumänische Verfassungsgerichtshof das Gesetz zur Tötung von Streunerhunden unterstützt. Laut VIER PFOTEN widersetzt sich der Verfassungsgerichtshof damit dem Aufruf der Europäischen Kommission, die internationalen Abkommen bezüglich Tierschutz zu respektieren. Außerdem ignoriert er die expliziten Aufforderungen mehrerer Mitglieder des Europäischen Parlaments für eine humane Eindämmung der Streunerpopulation.

„Worte können unseren Unmut über diese steinzeitliche Einstellung nicht ausdrücken. Der Präsident wird sich jetzt sicher nicht weigern, das Gesetz zu unterzeichnen. Schließlich war er derjenige, der die Abgeordneten überhaupt erst dazu aufgerufen hat, sich für die Tötungen zu entscheiden", berichtet Gabriel Paun, Kampagnendirektor bei VIER PFOTEN. "Wir müssen jetzt die rumänischen Bürgermeister und Tierärzte davon überzeugen, ihren Ermessensspielraum zu nutzen und sich gegen die Tötungen zu entscheiden. Wir rufen alle Rumänen dazu auf, so viele Streunerhunde wie möglich zu retten, indem sie sie adoptieren“, sagt Gabriel Paun.

Die Entscheidung des rumänischen Verfassungsgerichts läuft der Einstellung der WHO sowie der International World Animal Health Organisation (OIE) zuwider und steht zudem im Widerspruch zur eigenen Position vor zwei Jahren: „Die Tötung von Streunerhunden sollte nur als absolut letzte Maßnahme ergriffen werden, wenn alle anderen verfügbaren Methoden von den lokalen Behörden korrekt angewandt wurden, und ihr Ziel dennoch verfehlen, das Phänomen zu verringern oder abzubauen.“ (Entscheidung des rumänischen Verfassungsgerichtshofs Nr. 1 vom 11. Januar 2012)

„Es ist bekannt, dass die Regierung jede Kooperation mit NGOs zur Lösung des Problems über einen nationalen Maßnahmenplan verweigert. Die Mehrheit der lokalen Behörden hat daher in den letzten Jahren nicht an einem nachhaltigen Lösungsansatz zum Streunerhundeproblem gearbeitet. Das Gegenteil ist der Fall: extrem schlechte Bedingungen in den Tierheimen, vernachlässigte, notleidende Tiere, fehlende Adoptionskampagnen und ein zweifelhafter, intransparenter Gebrauch der Budgets. Kein Wunder, dass gegen einige Tierheime derzeit ermittelt wird", sagt Garbiel Paun. "Wir können kaum glauben, dass der rumänische Verfassungsgerichtshof sich jetzt so weit aus dem Fenster lehnt! Er ignoriert nicht nur den lautstark zum Ausdruck gebrachten Willen zahlreicher Bürger Europas, sondern auch internationale Vereinbarungen und Appelle europäischer Institutionen, die Rumänien mehrfach dazu aufgerufen haben, in der Angelegenheit der Streunerhunde human zu entscheiden."

VIER PFOTEN unterstreicht, dass das Streunerhunde-Problem nur durch langfristige Strategien gelöst werden kann, die ein Maßnahmenpaket inklusive systematischer Geburtskontrolle in Zusammenarbeit mit NGOs und Tierärzten beinhalten. Es gibt keine Lösung, die über Nacht funktioniert. Der Begriff „Euthanasie“ ist, nach seiner ursprünglichen Bedeutung, ein individueller medizinischer Akt, der ein Tier von schwerem Leid befreien soll und, der von einem Tierarzt durchgeführt wird. Es handelt sich dabei also um das genaue Gegenteil von Massentötungen von gesunden Tieren, die in den meisten europäischen Ländern illegal sind. Darum unterstützt VIER PFOTEN auch den Widerstand der Tierärzte gegen die Massentötungen.

VIER PFOTEN fordert ein landesweites Regierungsprogramm aller Hunde, mit einem integrierten Konzept zur Aufklärung der Bevölkerung. Außerdem soll die Adoption von Hunden in der Bevölkerung beworben werden, systematische Kastrationen sollten durchgeführt werden, jeder Hund sollte über Mikrochip identifiziert und registriert werden, und zu guter Letzt sollte das Aussetzen von Hunden strafrechtliche Konsequenzen haben. „Wir sind weiterhin offen für eine Zusammenarbeit mit rumänischen Bürgermeistern, die die Situation der Streunerhunde auf eine professionelle und humane Art lösen wollen“, schließt VIER PFOTEN Kampagnendirektor Paun.

Quelle: VIER PFOTEN

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