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Keine Fischerei mehr im größten Meeresschutzgebiet

Archivmeldung vom 01.07.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.07.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Präsident Tong mit Kindern Bildtext: Kiribatis Präsident Anote Tong macht sich für den Schutz seines Landes stark. Bild: Copyright: Conservation International/photo by Peter Stonier
Präsident Tong mit Kindern Bildtext: Kiribatis Präsident Anote Tong macht sich für den Schutz seines Landes stark. Bild: Copyright: Conservation International/photo by Peter Stonier

Im weltgrößten Meeresschutzgebiet - der Phoenix Islands Protection Area - mit einer Fläche von rund 410.000 Quadratkilometern ist ab 2015 jegliche Fischerei verboten. Das UNESCO-Weltnaturerbe wird damit zum größten Schutzgebiet für den weltweit so begehrten Tunfisch - und zahlreiche andere Meerestiere.

Experten der US-Umweltorganisation Conservation International bezeichnen den Schritt, der von Anote Tong, dem Präsidenten der Inselnation Kiribati gesetzt wurde, deswegen als bemerkenswert, weil damit elf Prozent der exklusiven Wirtschaftszone des Landes Kiribati unter Schutz stehen. Diese Inselnation lebt nicht nur selbst vom Fischfang, sondern verkauft Fischereilizenzen an Japan, Taiwan und China.

Mutiger Schritt armer Inselnation

"Die Einrichtung dieses riesigen Meeresschutzgebietes mit kompletten Entnahmeverbot ist eine starke und eindrucksvolle Maßnahme der Regierung von Kiribati, die Hoffnung macht, dass die Wichtigkeit des nachhaltigen Schutzes mariner Resourcen in den Köpfen von Entscheidungsträgern angekommen ist", meint Christian Wild, Meeresökologe an der Universität Bremen und dem Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT) http://www.zmt-bremen.de , im pressetext-Interview.

"Insbesondere erwähnenswert ist, dass diese Entscheidung durch ein armes Entwicklungsland getroffen wurde, das wirtschaftlich stark von der Fischerei abhängt", so der Wissenschaftler. "Hier wird ein neuer Weg gegangen, der es vorzieht, über einen langen Zeitraum stabile Fischereierträge zu ermöglichen, anstatt kurzfristig hohe Erträge." Dazu komme, dass auch der Fischereiertrag in den angrenzenden Gebieten durch ein solches Schutzgebiet erwiesenermaßen profitiert.

Fischereiverbot hilft auch Riffen

Das Schutzgebiet Phoenix Islands zählt mit seinen Korallenriffen zu einem ökologisch bedeutenden Territorium. Vorhergehende Expeditionen haben gezeigt, dass hier mehr als 200 Korallenspezies und mehr als 550 Korallenfischarten leben. Hinzu kommt noch eine große Population von Meeresschildkröten, Seevögeln, Delfinen und Walen.

"Als Korallenriffforscher freut mich natürlich, dass in dem Meeresschutzgebiet auch eine Reihe von Korallenriffen mit einer hohen Artenvielfalt liegen", so Wild. "Wir vom ZMT haben bereits einige Projekte im Südpazifik, so dass es spannend wäre, den Erfolg dieser Maßnahme wissenschaftlich zu begleiten und mit anderen Riffen in der Region zu vergleichen, die diesen umfassenden Schutz nicht genießen."

"Es bleibt zu hoffen, dass es gelingt das Fischereiverbot innerhalb des riesigen Schutzareals auch durchzusetzen, und dass diese vorbildliche Maßnahme viele Nachahmer weltweit findet", so der Experte abschließend im pressetext-Gespräch.

Problematische Inselnation im Pazifik

Mit einer Landfläche von nur knapp 800 Quadratkilometern, verstreut auf einer Fläche von rund fünf Mio. Quadratkilometern, zählt die Republik Kiribati zu einem der ärmsten Länder der Region. Bis auf die Insel Banaba, ragen alle anderen Atolle nur etwa zwei bis zweieinhalb Meter über den Meeresspiegel. Bodenersosion und damit verbundener Landverlust sind gravierende Probleme für die rund 100.000 Bewohner. Aufgrund des Klimawandels und des Anstiegs des Meeresspiegels wird Kiribati bis 2070 im Meer versunken sein.

Quelle: plus.google.com/110489112111924292928//Wolfgang Weitlaner

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