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Wildbienen wohnen jetzt im Zoo

Archivmeldung vom 11.05.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.05.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Pagode neben dem Haupteingang
Pagode neben dem Haupteingang

Foto: Nordelch
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Tierpark Hagenbeck in Hamburg ist eher für seine großen Tiere bekannt, doch mit dem neuen Wildbienen-Lehrpfad bekommen jetzt auch ganz kleine Tiere im Zoo einen festen Platz. In Kooperation mit der Deutschen Wildtier Stiftung führt der Tierpark Hagenbeck die Besucher auf einem Lehrpfad über sechs Stationen in die Welt der Wildbienen ein.

Der Wildbienenlehrpfad wurde heute offiziell eröffnet. „Wildbienen sind fleißige Bestäuber unserer Blumen, Büsche und Bäume. Ohne die Wildbiene wäre unsere Welt erheblich grauer“, sagt Dr. Stephan Hering-Hagenbeck, zoologischer Direktor: „Wir Menschen entscheiden, ob es die Wildbiene in Zukunft noch geben soll! Der Tierpark Hagenbeck setzt sich mit der Deutschen Wildtier Stiftung für den Erhalt der Wildbiene ein.“

Den Begriff „Biene“ verbinden die meisten Menschen mit der Honigbiene Apis mellifera. Dass es neben dem „Haustier“ der Imker in Deutschland rund 580 Wildbienen-Arten gibt, wissen die wenigsten. Alle „fleißigen Bienen“ leisten als Bestäuber gemeinsam einen unschätzbaren Beitrag für den Erhalt der Biodiversität. „Doch die Bestandsrückgänge bei den Wildbienen sind dramatisch. Von den in Deutschland lebenden Arten sind über die Hälfte in der Roten Liste aufgeführt“, betont Hilmar Freiherr von Münchhausen, Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung. „Es ist für jeden, der ein Fensterbrett, einen Balkon oder Garten hat, ziemlich einfach, etwas für die Wildbienen zu tun“, weiß Frank Fuchs, Gärtnermeister im Tierpark Hagenbeck. „Wir zeigen hier ein paar Möglichkeiten auf.“

Wildbienen sind Individualisten und stets auf der Suche nach geeignetem Wohnraum – und der ist knapp. „Umso wichtiger ist eine starke Allianz für den Wildbienenschutz“, betont Münchhausen. Vor zwei Jahren startete die Deutsche Wildtier Stiftung das Projekt zum Schutz von Wildbienen im urbanen Raum und hat gerade in Hamburg starke Kooperationspartner wie u.a. den Airport Hamburg, den Friedhof Ohlsdorf und den Bauernverband Hamburg mit ins Boot geholt. Gemeinsam mit der Universität wird außerdem die erste Rote Liste für Wildbienen in Hamburg erarbeitet. „Der Tierpark Hagenbeck ist eine Institution in Hamburg und für uns ein sehr wichtiger Kooperationspartner“, sagt Münchhausen. „Wir sind sehr glücklich über die Zusammenarbeit, denn mit dem Lehrpfad erreichen wir viele Besucher und haben so die Chance, diese Menschen zu Wildbienenschützern zu machen“, erläutert er.

Wo und wie Wildbienen „wohnen“ und welches ihre bevorzugten Nahrungspflanzen sind, zeigen die sechs Stationen auf dem Wildbienenlehrpfad. Dort gibt es ausführliche Infotafeln zu den wichtigen Lebensräumen wie Trockenmauern, Bauerngärten und Gründächer oder Wildblumenwiesen. So will die Mohn-Mauerbiene beispielsweise ihre Niströhren im Sandboden mit Mohnblütenblättern auskleiden, während die Bedornte Schneckenhaus-Mauerbiene nur in verlassene Kalkhäuser von Gartenschnecken einzieht. Die Blattschneiderbiene dagegen sucht Hohlräume, die sie mit Blatt- oder Holzstücken fest verriegeln kann. Einige Arten sind mit vier Millimetern winzig klein, andere mit drei Zentimetern wahre Riesen unter den äußerst friedfertigen und scheuen Wildbienen.

Im Tierpark Hagenbeck können die Besucher Wildbienen und ihre Lebensräume live erleben und dabei näher kennenlernen. Auf dem Wildbienen-Lehrpfad erfährt man auch, was jeder Einzelne von uns im Garten oder auf dem Balkon für die sympathischen Wildbienen tun kann. Denn in der Hansestadt geht es den Wildbienen wie vielen Hamburgern auch: Es fehlt einfach an Wohnraum!

Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung (idw)

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