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Todesfalle Garten: Zum Schutz der Wildtiere weniger Technik und viel mehr Mut zur Wildnis

Archivmeldung vom 19.06.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.06.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Lizzy Tewordt / pixelio.de
Bild: Lizzy Tewordt / pixelio.de

Wochenlang erfreute das verspielte junge Eichhörnchen die ganze Familie; dann lag es eines Morgens tot in der Regentonne. Es war ertrunken. Eine Abdeckung oder ein langer Stock hätte das Drama verhindern können. Auch das steilabfallende Ufer eines Gartenteiches kann schnell zur Todesfalle für Wildtiere werden. Selbst Entenküken schaffen es hin und wieder nicht ans rettende Ufer. Oft reicht schon eine einfache Holzlatte als Rampe, um Leben zu retten. "Immer wieder verenden Wildtiere qualvoll im Garten", sagt Eva Goris, Pressesprecherin der Deutschen Wildtier Stiftung.

Sie ertrinken, werden durch Pestizide vergiftet, von Mährobotern zerstückelt oder durch Laubbläser in die Luft geschleudert und vom Sog getötet. Wie Sie die Todesfallen im eigenen Garten "entschärfen", erfahren Sie von der Deutschen Wildtier Stiftung.

Technisch hochgerüstete Gartenbesitzer ahnen oft nicht, dass ihre Gerätschaften Wildtieren zum Verhängnis werden können. Allen voran muss der Mähroboter genannt werden. "Igel rollen sich bei drohender Gefahr zusammen und verharren im Gras, statt zu fliehen. Blindschleichen können den Messern nicht entkommen", sagt Goris. "Die rotierenden Mähmesser fügen den Tieren teils schreckliche Wunden zu. Oft sind die Verletzungen tödlich." Rasenroboter sind zwar mit feinen Sensoren ausgerüstet, trotzdem sind viele Modelle nicht in der Lage, eine Rasenkante von einem Igel zu unterscheiden. "Wer unbedingt einen Mähroboter einsetzen will, sollte den Garten vorher absuchen und keinesfalls in der Dämmerung oder gar nachts mähen", fordert Goris.

"Denn viele tierische Gartenbewohner sind nacht- und dämmerungsaktiv." Laubbläser sind nicht nur für den Gartennachbarn eine Zumutung. Kleinere Wildtiere wie Käfer oder Frösche haben dem Luftstrom nichts entgegenzusetzen: Sie werden eingesogen, zerhäckselt und zerrissen. Außerdem sind Laubhaufen für Vögel wie Amseln eine willkommene Nahrungsquelle. "Greifen Sie zur altbewährten Harke", rät Goris. Die verbraucht kein Benzin, Sie haben ein bisschen Bewegung und können wesentlich feiner arbeiten. "Wer im Garten mit Chemie hantiert, tötet nicht nur Schädlinge", sagt Eva Goris. "Toxische Produkte können auch Vögeln und Igeln sowie Amphibien gefährlich werden." Außerdem unterscheiden Gifte im Garten nicht zwischen Schädling und Nützling unter den Insekten.

"Haben Sie mehr Mut zur Wildnis und rücken Sie nicht jedem Unkraut gleich mit Gift zu Leibe." Auch die Pflanze selbst kann für Wildtiere giftig sein", sagt die Pressesprecherin der Deutschen Wildtier Stiftung. So ist das Primelgewächs Acker-Gauchheil nicht nur für Hunde und Katzen giftig; auch Hasen, Kaninchen und Vögel zeigen Vergiftungserscheinungen und können verenden. Auch Azaleen, Blauregen und die allseits beliebte Clematis sowie Efeu können Tieren gefährlich werden. Beim Rückschnitt von Gartenpflanzen muss darauf geachtet werden, dass keine Nester zerstört oder Tiere verletzt werden. Selbst feinmaschige Zäune können zur Todesfalle werden. "Man sollte darauf achten, dass Wildtiere sich nicht verheddern können." Goris: "Mit ein bisschen Rücksicht auf Wildtiere im Garten kann der Sommer beginnen."

Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung (ots)

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