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Stresstest bei der Urananreicherungsanlage Gronau: Die GAL Gronau schaltet die Landesregierung zum Thema Absturzsicherheit ein

Archivmeldung vom 05.09.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.09.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Luftbild der Urananreicherungsanlage der Urenco Deutschland GmbH in Gronau (Kreis Borken). Bild: Bernd Thissen
Luftbild der Urananreicherungsanlage der Urenco Deutschland GmbH in Gronau (Kreis Borken). Bild: Bernd Thissen

Die Fraktion der Grün Alternativen Liste (GAL) im Rat der Stadt Gronau wird sich bei der NRW-Landesregierung in Düsseldorf darüber informieren, wie die Urananreicherungsanlage in Gronau und das daneben befindliche Freilager für Container mit hochgefährlichem Uranhexafluorid gegen Flugzeugabstürze gesichert wird. Vertreter des Betreiberkonzerns Urenco hatten in der jüngsten Gronauer Ratssitzung behauptet, die Anlage und das Freilager könnten gegen Flugzeugabstürze gesichert werden. Dieser Behauptung kann die GAL keinen Glauben schenken.

Grundlegend kritisiert die GAL-Fraktion zudem, dass dem Urenco-Konzern einseitiges Rederecht im Rat der Stadt Gronau zugebilligt wurde. "Es ist nicht ersichtlich, warum die Geschäftsleitung der Urenco ihre Sicht der Dinge einseitig vortragen durfte. Für eine ausgewogene Information wäre zum Beispiel die Einbeziehung kritischer Umweltinstitute erforderlich gewesen", so GAL-Fraktionsvorsitzender Udo Buchholz.

Ebenso wie die Anti-Atomkraft-Initiativen bemängelt die GAL, dass der sogenannte Stresstest der Urananreicherungsanlage von Urenco als Anlagenbetreiber eigenständig und nur nach Aktenlage durchgeführt wurde. Die GAL unterstützt die Forderung seitens der Anti-Atomkraft-Initiativen, dass der Prüfbericht frei zugänglich im Internet veröffentlicht werden soll.

Als Ratsfraktion wird sich die GAL auch weiterhin mit dem Thema Katastrophenschutz befassen. Dabei wird zu prüfen sein, ob die Ausrüstung der Gronauer Feuerwehr ausreicht, um zum Beispiel im Ernstfall einhundert Einsatzkräfte mit Schutzkleidung gegen Radioaktivität und Flusssäure auszurüsten.

Die GAL befürchtet, dass es in der Gronauer Urananreicherungsanlage weiterhin zu Störfällen wie z. B. im Jahr 2010 kommen kann. Daher fordert sie die sofortige Stilllegung der Anlage. Die GAL wird sich daher auch an den Protesten am 29. September beteiligen. Dann finden im Rahmen eines internationalen Aktionstages gegen die Uranindustrie auch Aktionen in Gronau und Almelo statt. In Almelo befindet sich die niederländische Urananreicherungsanlage der Urenco, gegen deren Betrieb sich auch seit vielen Jahren Protest regt.

Quelle: Udo Buchholz

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