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NABU: Neues Insektenschutzprogramm ist wichtiger Schritt in richtige Richtung

Archivmeldung vom 04.09.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.09.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Ein aktuell eher seltene Art von Spinne (Symbolbild)
Ein aktuell eher seltene Art von Spinne (Symbolbild)

Bild: Walter Eberl / pixelio.de

Der NABU begrüßt das Aktionsprogramm Insektenschutz der Bundesregierung, das heute vom Kabinett beschlossen werden soll. Erstmals gibt es damit in Deutschland ein spezielles Programm zum Schutz einer Gruppe von Lebewesen.

"Die Bundesregierung hat die Systemrelevanz der Insekten erkannt. Die Leistungen von Wildbienen und Co. als Bestäuber und im Nahrungsnetz können wir gar nicht hoch genug einschätzen. Doch durch Lebensraumverlust, hohen Pestizideinsatz und Überdüngung verschwinden Insekten in rasantem Tempo. Ein bundesweites Aktionsprogramm zu ihrem Schutz ist entscheidend - aber es darf kein Papiertiger werden. Ein Erfolg wird es erst dann, wenn die Bundesregierung jetzt alle Maßnahmen schnell und ohne Ausnahmen umsetzt", so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Positiv bewertet der NABU, dass die Bundesregierung ab sofort 100 Millionen Euro pro Jahr für den Insektenschutz bereitstellt. Finanziert werden sollen damit Forschungsprojekte, die Erfassung der Insektenbestände in Deutschland und Schutzmaßnahmen in Landwirtschaft, Städten, Wäldern und an Gewässern. Neu ist, dass künftig auch Lebensräume aufgrund ihrer Bedeutung für Insekten geschützt werden können. Dazu zählen etwa Säume und Hecken als Übergänge zwischen verschiedenen Zonen, wie Wald und Feld. Zudem soll es erstmals ein Insektenschutzgesetz geben, das Regelungen zu Biotopen, Abständen zu Gewässern, dem Einsatz von Herbiziden und Pestiziden sowie zur Düngung bündeln soll.

Künftig werden auch in zahlreichen Schutzgebieten Herbizide und Insektizide verboten sein, in denen ihr Einsatz bislang erlaubt war - dies kann für bis zu 20 Prozent der deutschen Landesfläche gelten. Auch bei seinen eigenen Institutionen möchte der Bund künftig auf Insektengifte verzichten, etwa bei der Bundeswehr, an Bundesfernstraßen und Bahngleisen. "Alle diese Maßnahmen müssen jetzt ohne wenn und aber umgesetzt werden. Die dramatische Situation der Insekten duldet keinen Aufschub", so Miller.

Der NABU begrüßt auch, dass im kommenden Jahr über 70 Millionen Euro zusätzlich an EU-Agrargeldern in Naturschutzmaßnahmen der Bundesländer umgeleitet werden können. Dies reicht nach Einschätzung des NABU allerdings nicht aus: Bis zu 15 Prozent der pauschalen Flächensubventionen können auf diese Weise umgewandelt werden, Deutschland nutzt jetzt jedoch statt bislang 4,5 nur sechs Prozent - und das zunächst auch nur für 2020. "Dieser Schritt war überfällig. Hierzulande klafft eine riesige Finanzlücke von fast einer Milliarde im Naturschutz, da ist diese Umschichtung viel zu gering. Der entscheidende Hebel für das Überleben der Insekten liegt ohnehin in Brüssel: Die Bundesregierung muss jetzt eine naturverträgliche Agrarreform vorantreiben, die Standards und Anreize für insekten- und klimaschonende Produktion setzt und die umweltschädlichen Flächenprämien beendet", so Miller.

Forderungen des NABU zum Insektenschutz: http://ots.de/BBhbEP

Quelle: NABU (ots)

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