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Kein Bombodrom „light“ - zivile Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide gefordert

Archivmeldung vom 10.03.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.03.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat die Fraktionsvorsitzenden der im Bundestag vertretenen Parteien in Briefen aufgefordert, eine ausschließlich zivile Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide bei Wittstock zu unterstützen.

Der dort geplante Bombenabwurfplatz gefährde die aufstrebende Tourismusregion
und bedrohe geschützte Tierarten. Ein Antrag von Bündnis 90/Die Grünen, SPD und PDS zur zivilen Nutzung des Gebietes wird morgen im Bundestag debattiert. Seit mehr als zehn Jahren gibt es Streit um die künftige Verwendung des in Nordbrandenburg gelegenen früheren
Manövergeländes der sowjetischen Luftstreitkräfte. Bundesverteidigungsminister Peter Struck will dort einen Luft-Boden-Schießplatz einrichten. Bürgerinitiativen, Umweltverbände und
Tourismus-Unternehmen kämpfen gegen ein solches „Bombodrom“.

Angelika Zahrnt, BUND-Vorsitzende: „Auf der Tagesordnung des Parlaments steht auch ein FDP-Antrag dazu. Dieser verschleiert jedoch mit der Idee eines angeblich sinnvollen Nebeneinanders von Tourismus und Bundeswehr die Tatsachen. Ein Bombodrom `light` löst die Konflikte nicht. Die Rund-um-die-Uhr-Einsatzbereitschaft und ein uneingeschränkter Übungsbetrieb gehören zu den Kernforderungen der Militärs. Damit drohen Natur und Tourismus stetige Belastungen. Nur eine zivile Nutzung der Region bewahrt sie vor bleibenden Schäden.“

Der FDP-Antrag zum „sinnvollen Nebeneinander von Tourismus und Bundeswehr“ beinhalte zudem eine Reihe unwirksamer Vorschläge. So sei die darin favorisierte Tiefflugpause in der Hauptsaison zwischen Juni und Oktober kein Beitrag zum Artenschutz, da sie die Zugzeiten der
Vögel nicht berücksichtige. Im seenreichen Einzugsgebiet des geplanten Bombenabwurfplatzes im Süden Mecklenburgs und in Nordbrandenburg leben viele bedrohte Arten. Dazu gehören fast die Hälfte aller Fischadler Deutschlands, ein Drittel der Seeadler und seltene Fischarten wie die Fontane-Maräne.

Von 1991 bis 2003 sei die touristische Infrastruktur in Nordbrandenburg und Südmecklenburg mit 420 Millionen Euro gefördert worden. Das Geld sei in den Sand gesetzt, wenn es in dieser Region zu regelmäßigen militärischen Übungsflügen und Bombenabwürfen komme.

Der langjährige Konflikt, der viele Investitionen in der Region hemme, müsse endlich beendet und die zivile Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide schnellstens ermöglicht werden.

Quelle: Pressemitteilung des BUND

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