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Malta: Riesiger Zugvogelfriedhof entdeckt

Archivmeldung vom 21.09.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.09.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Vogelschützer des Bonner Komitees gegen den Vogelmord und von Birdlife Malta haben heute die Überreste von 73 seltenen Zugvögeln gefunden, die in einem Waldstück im Norden Maltas unter Steinen und Müll versteckt worden waren.

Beide Organisationen berichten, dass ihre Mitarbeiter heute Morgen beobachteten, wie Jäger im Wald bei Mizieb zahlreiche geschützte Vögel abgeschossen haben. Bei einer wenige Stunden später eingeleiteten Suchaktion, an der sich mehr als 20 Aktivisten beteiligten, wurden zahlreiche frisch geschossene Vögel, darunter Greifvögel, ein Wiedehopf, eine Nachtigall und ein Nachtreiher entdeckt. Zusätzlich entdeckten die Vogelschützer die Überreste weiterer geschützter Zugvögel, die in den letzten Wochen und Monaten von Jägern abgeschossen und anschließend versteckt wurden.

Die von den Naturschützern verständigte maltesische Umweltpolizei A.L.E. traf gegen Mittag am Fundort ein und begann damit, die toten Tiere einzusammeln.

Bis heute 17:00 Uhr wurden insgesamt 73 tote Vögel geborgen. Dabei handelt es sich um 13 Reiher, 19 Rohrweihen, 9 Wespenbussarde, 10 Falken, einen Pirol, einen Wiedehopf, eine Nachtigall sowie um die Skelette von 19 noch nicht näher bestimmten Greifvögeln. Sowohl Birdlife Malta als auch das Komitee gegen den Vogelmord gehen davon aus, dass in dem Gebiet zahlreiche weitere Tierkadaver versteckt wurden, die bisher noch nicht gefunden wurden.

"Dieser schreckliche Fund zeigt, wie groß das Ausmaß der Vogel-Wilderei auf Malta tatsächlich ist. Da wir bis jetzt nur einen sehr kleinen Teil des Gebietes durchsucht haben, sind diese 73 Vögel mit Sicherheit nur die Spitze des Eisberges", berichtet Komiteesprecher Axel Hirschfeld aus Malta.

In den letzten Tagen haben die Teilnehmer der Vogelschutzcamps des Komitees und von Birdlife Malta fast überall auf der Insel beobachtet, wie Jäger Zugvögel an ihren Schlafplätzen unter Beschuss nahmen. Dabei handelte es sich um Fischadler, Wespenbussarde, Rohrweihen, Wiesenweihen, Bienenfresser und Reiher, die während ihrer Reise in das afrikanische Winterquartier auf Malta einen Zwischenstopp eingelegt hatten. Malta ist mit seiner zentralen Lage im Mittelmeer ein international bedeutender Rastplatz für Zugvögel aus Mittel- und Osteuropa.

Beide Organisationen haben angekündigt, in der nächsten Woche auf einer gemeinsamen Pressekonferenz die Gesamtzahl der beobachteten Abschüsse sowie Videomaterial zu veröffentlichen, das Abschuss und Fang geschützter Zugvögel auf Malta dokumentiert

"Die maltesische Regierung muss endlich begreifen, dass es sich bei der Wilderei um ein Problem von internationaler Dimension für den Vogelschutz handelt. Anstatt tatenlos zuzusehen müssen endlich mehr Ressourcen zur Bekämpfung der illegalen Jagd zur Verfügung gestellt werden", forderte Joseph Mangion, Präsident von Birdlife Malta, heute in einer Stellungnahme.

Sowohl das Komitee als auch Birdlife Malta führen zur Zeit sogenannte Vogelschutzcamps gegen die illegale Jagd auf Malta durch. Insgesamt nehmen bis zum 4. Oktober mehr als 80 Freiwillige aus 9 Staaten an den Aktionen teil.

Quelle:  Komitee gegen den Vogelmord e.V.

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