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Skrupelloser Delfin-Tourismus in Ägypten gefährdet Delfine

Archivmeldung vom 29.09.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.09.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Logo der Gesellschaft zur Rettung der Delphine (GRD)
Logo der Gesellschaft zur Rettung der Delphine (GRD)

Ägypten-Reisende beklagen gegenüber der Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) traurige und deprimierende Erlebnisse bei Delfinbeobachtungstouren im Roten Meer. Der meist völlig unregulierte Massentourismus wird für die betroffenen Delfine immer mehr zur ernsthaften Bedrohung und gefährdet ihr Überleben. Auch deutsche Reiseveranstalter wie FTI-Touristik verdienen an der touristischen Delfinquälerei kräftig mit.

Bootsausflüge zu den Delfinen im Roten Meer, bei denen fast immer auch die Möglichkeit besteht, mit den Meeressäugern zu schwimmen, gehören für viele Touristen zum Höhepunkt ihrer Ägyptenreise. Doch an vielen Orten ist der Delfintourismus völlig aus dem Ruder gelaufen, wie zum Beispiel in Hamata, von wo aus Ausflüge zum beliebten Sataya-Riff angeboten werden.

Delfine haben kein Interesse an Touristen, sondern Angst vor ihnen
Heimgekehrte Ägyptentouristen berichten der GRD erschüttert von ihren Erlebnissen. "Wir sind zu einer kleinen Insel gefahren worden und mit zwei Schlauchbooten wurde nach Delfinen gesucht. Sobald eine Gruppe gesichtet wurde, wurde diese gejagt und wir sollten ins Wasser springen, damit diese uns über die Köpfe springen. Wir wussten nicht, dass die Delfine in die Bucht kommen, um auszuruhen. Die Delfine hatten Angst und wollten nur noch weg. Das Traurige war, wir waren nicht alleine, es sind mehrere Boote da gewesen und alle haben das Gleiche gemacht: Delfine aufspüren und jagen, damit eine Gruppe von Touristen mit ihnen schwimmen kann", berichtet ein Ehepaar aus Iserlohn.

Deutsche Reiseveranstalter am Geschäft mit der touristischen Delfinquälerei beteiligt
Wie viele der es gut meinenden Touristen dachten die deutschen Urlauber, dass die Meeressäuger an den Menschen interessiert seien und freiwillig den Kontakt zu ihnen suchen.

"Mir fehlen echt die Worte, um zu beschreiben, was wir gesehen haben", schreibt Viola F. erschüttert. "Wie erschrocken die Delfine waren und wie sie immer weg wollten und ihnen der Fluchtweg immer wieder abgeschnitten wurde. Von allen Seiten kamen Motorboote und umkreisten die kleinen Delfingruppen, die vor Schreck gar nicht wussten, wohin sie flüchten sollen. So was sollte verboten werden, dürfte gar nicht erst angeboten werden. Das ist traurig, das war eine Jagd auf Delfine."
Die GRD hat FTI-Touristik jetzt aufgefordert, das Angebot derartiger Delfinausflüge unverzüglich einzustellen und sich für ein Ende der Delfinquälerei im Namen eines angeblichen "Naturerlebnisses" einzusetzen.

Der Delfin-Tourismus vertreibt die Tiere aus wichtigen Rückzugs- und Ruheräumen
"Wenn diese Auswüchse nicht gestoppt werden, dann wird es beim Sataya-Riff bald keine Delfine mehr geben. Die Touristen vertreiben die Tiere ausgerechnet aus den Gebieten, in die sie sich von der nächtlichen Jagd zurückkehrend zum Ruhen und Schlafen zurückziehen", erklärt der Biologe Ulrich Karlowski von der GRD.
Auch in anderen beliebten Delfin-Tourismusgebieten in Ägypten, wie vor Hurghada, ist die Situation ähnlich kritisch.

Projekt "Delfinschutz im Roten Meer" für tierverträglichen Delfin-Tourismus
Mit dem Projekt "Delfinschutz im Roten Meer" arbeitet die GRD gemeinsam mit der Dolphin Watch Alliance (DWA, Schweiz) bei Hurghada unter anderem für die Etablierung von verbindlichen Regeln für tierverträgliche Delfin-Beobachtungstouren.

Diese werden dort z.B. bereits vom Robinson Club unterstützt. Im vergangenen Jahr konnten mit Hilfe der lokalen Umweltschutzorganisation HEPCA die vor Hurghada liegenden Riffe "Fanous" und "Shaab el Erg", die vorwiegend von Delfintourismusbetreibern besucht werden, für einen Monat zum befristeten Schutzgebiet erklärt und für Touristen gesperrt werden.

Quelle: Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD)

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