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Rückschritt bei V-Markt: VIER PFOTEN entdeckt Skandal-Eier aus polnischer Legebatterie

Archivmeldung vom 01.09.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.09.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: VIER PFOTEN
Bild: VIER PFOTEN

Fast alle Supermärkte in Deutschland haben Käfigeier aus dem Sortiment genommen. Doch V-Markt verkauft nicht nur deutsche Eier aus umstrittener Kleingruppenhaltung, sondern auch polnische Eier aus völlig indiskutabler Legehennenbatterie. In Polen ist derzeit noch erlaubt, was in Deutschland schon verboten ist: Die klassische Batterie-Anlage, in der die in Käfigen zusammengepferchten Hennen jeweils nur ein DIN A4-Blatt Platz haben. In den Hallen reiht sich Käfig an Käfig. Übereinander gestapelt lassen sich auf diese Weise 100.000 Hühner pro Halle auf engstem Raum unterbringen – ohne Tageslicht und begleitet von unerträglichem Gestank.

„In Sachen Tierqual setzt V-Markt mit den Batterie-Eiern wirklich noch mal einen obendrauf“, sagt Dr. Martina Stephany, Kampagnenleiterin von VIER PFOTEN. „Anstatt sich wie die anderen deutschen Supermärkte bei Eiern in Richtung Tierschutz zu orientieren, bewegt sich V-Markt konsequent in die entgegen gesetzte Richtung. Für den Profit scheint V-Markt über Leichen zu gehen.“

Ein EU-weites Verbot aller konventionellen Käfige wird am 1. Januar 2012 in Kraft treten. Doch VIER PFOTEN befürchtet, dass sich viele Mitgliedsstaaten nicht daran halten werden. Nutztierexperte von VIER PFOTEN Gabriel Paun sagt: „Möglich wäre dann, dass der Markt trotz des Produktionsverbots von Käfigbatterie-Eiern überschwemmt wird – auch in den Ländern, die sich wie Deutschland an das Verbot halten.“

Dies führt zu Wettbewerbsnachteilen: Zum einen für die Staaten, die das Verbot strikt umsetzen und zum anderen für die Betriebe, die bereits auf tierfreundlichere Haltungssysteme umgestellt haben.

VIER PFOTEN ruft daher die EU-Kommission und die deutsche Regierung dazu auf, ab 2012 eine Handelssperre zu verhängen. Paun erklärt: „Die Handelssperre soll verhindern, dass Eier und Eierprodukte aus konventionellen Legehennenbatterien exportiert und in anderen Ländern verkauft werden.“

Sowohl in Batterien als auch in Kleingruppen neigen die Hennen durch den geringen Platz dazu, sich gegenseitig zu verletzen (u.A. Federpicken, Kannibalismus). Mangelnde Bewegungsmöglichkeiten und fehlendes Sonnenlicht verursachen brüchige Knochen und Osteoporose. Schwere Verletzungen wie Knochen- und Flügelbrüche sind an der Tagesordnung. Das Stehen auf dem Drahtgitter führt zu Verletzungen an den Zehenballen. Da die Tiere nicht Scharren können, nutzen die Krallen nicht ab, was zu schlimmen Verletzungen führen kann.

Zu den offensichtlichen Krankheiten und Verletzungen kommt permanenter Stress. In den Legebatterien können die Hennen ihr artgemäßes Verhalten nicht ausleben: Sie können weder Scharren, Picken oder Sandbaden noch die Flügel strecken. Auch Ruhen, Gehen, Flattern, Springen oder Fliegen ist nicht möglich.

Für VIER PFOTEN ist der Fund der Eier aus Polen bei V-Markt daher ein Skandal. „Kein Supermarkt tritt den Tierschutz so sehr mit Füßen wie V-Markt“, sagt Stephany. „Dies ist nicht nur den Tieren gegenüber respektlos, sondern auch unfair gegenüber deutschen Landwirten, die bereits in alternative Systeme investiert haben.“

VIER PFOTEN fordert V-Markt dazu auf, den Verkauf von Käfigeiern sofort zu beenden. Von der Regierung erwarten die Tierschützer, den Import von Eiern aus Ländern, die sich nicht an das Käfigverbot halten, sofort zu verbieten.

Quelle: VIER PFOTEN

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