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Walfangkommission stimmt Wal-"Kuhhandel" für Grönland zu

Archivmeldung vom 25.06.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.06.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Buckelwal
Buckelwal

Am letzten Tag der in Marokko tagenden Internationalen Walfangkommission (IWC) stimmten die Regierungen einem Wal-Tausch im Rahmen von Grönlands sogenanntem "Indigenen Subsistenz-Walfang" zu.

Grönland beantragte ursprünglich eine Erhöhung seiner Fangquoten um jährlich 10 Buckelwale. Identische Anträge scheiterten bereits in den vergangenen Jahren.

Grönland argumentierte stets damit, mehr Walfleisch für seine indigene Bevölkerung zu benötigen. Dieses Jahr jedoch stimmte Grönland einem "Kuh-Handel" zu und akzeptierte niedrigere Quoten für Finn- und Zwergwale im Tausch für die begehrten Buckelwale. Dadurch verringerte sich jedoch die verfügbare Fleischmenge.

Die 22 Zwerg- und 9 Finnwale, auf die Grönland nun verzichtet, ergeben wesentlich mehr Fleisch als die 9 zusätzlichen Buckelwale.

Die WDCS argumentierte stets, dass eine Erhöhung der Fangquoten nicht zulässig ist, da nach wie vor in Grönland eine Menge Walfleisch in Supermärkten und Restaurants teuer vermarktet wird. Dies ist unter der Kategorie des indigenen Walfangs nicht zulässig.

Die WDCS hatte soeben die Ergebnisse einer Undercover-Recherche in Grönland vorgelegt, die beweisen, dass Wale im Auftrag von verarbeitenden Firmen und Supermärkten gejagt werden. Ebenso werden Wale an teure Luxusrestaurants in Touristenstädten verkauft.

Die Tatsache, dass Grönland nun einem solchen Wal-Tausch zustimmt, ist ein weiterer Beleg dafür, dass es keinerlei Notwendigkeit für erhöhte Quoten gibt.

„Der Beginn der Waljagd auf Buckelwale ist ein weiterer Schritt zur Kommerzialisierung der Waljagd in Grönland und ein Bruch mit den Bestimmungen der IWC. Dies öffnet die Tür für weitere nicht zu rechtfertigende Anträge. Welche Walart kommt als nächstes auf die Abschussliste?“ sagt Nicolas Entrup, Sprecher der internationalen Wal- und Delfinschutzorganisation WDCS.

“Trotz der Bemühungen von Ländern wie Deutschland, England und Luxemburg, einer weiteren Ausweitung der Waljagd in Grönland nicht zuzustimmen, zwang Dänemark, unterstützt von Schweden, die Europäische Union in die Knie, nachdem der Antrag die EU nun mindestens zwei Jahre völlig paralysiert hat. Ein politisches Armutszeugnis für die Europäische Union!“ sagt Entrup von der WDCS.

„Das Hinzufügen einer neuen Walart – Buckelwale - , die zum Abschuss freigegeben wird, ist ein trauriger Abschluss für die Walfangkommissionstagung, die zunächst mit der Zurückweisung des Kompromissvorschlages zur Aussetzung des Walfangmoratoriums einen so wichtigen positiven Entscheid getroffen hatte,“ sagt Entrup von der WDCS.

Quelle: WDCS

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