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WWF begrüßt historische Entscheidung für Meeresschutzgebiet im Atlantik

Archivmeldung vom 27.06.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.06.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
© Tracey Sutton / MAR-ECO
© Tracey Sutton / MAR-ECO

Entlang des mächtigen Mittelatlantische Rückens, der sich vom Nordpol bis fast an den Südpol erstreckt, soll nach Angaben des WWF eines der größten Meeresschutzgebiete der Welt entstehen.

Damit sollen menschliche Eingriffe wie die zerstörerische Schleppnetzfischerei unterbunden werden. Das haben die 15 Staaten des Oslo-Paris-Abkommens (OSPAR) zur Bewahrung des Nordost-Atlantik am Freitag zum Ende einer Konferenz in der französischen Stadt Brest bekannt gegeben. Die unterseeische Bergkette mit Gipfeln bis zu 3.500 Metern über dem Meeresboden und Schluchten von bis zu 4.500 Metern Tiefe gilt als artenreicher Lebensraum. Das Schutzgebiet liegt auf halber Strecke zwischen Island und den Azoren und dehnt sich über 300.000 Quadratkilometer aus, es entspricht damit der Größe Italiens.  

„Das ist eine historische Entscheidung. Die atemberaubende Vielfalt der Tiefsee wird gerettet“, freut sich WWF-Meeresexperte Stephan Lutter. Der Mittelatlantische Rücken ist neben einem kleineren Gebiet im Mittelmeer weltweit erst das zweite Schutzgebiet außerhalb nationaler Gewässer. Der WWF hatte jahrelang auf die Ausweisung hingearbeitet. Sie sei das Ergebnis einer beispiellosen internationalen Zusammenarbeit zwischen Regierungen und Umweltschützern, lobt der WWF.  

Bislang steht erst knapp ein halbes Prozent der Ozeane unter Schutz - die Schutzgebiete finden sich jedoch nahezu ausschließlich in den küstennahen Gewässern. Das neue Schutzgebiet entspricht den im Mai von der UN-Naturschutzkonferenz in Bonn verabschiedeten Kriterien für den Hochseeschutz. „Die Beschlüsse von Bonn und Brest sind Meilensteine für die Bewahrung der Ozeane“, so Lutter.  

Bislang macht dem Mittelatlantischen Rücken vor allem die Tiefseefischerei zu schaffen. Bodenschleppnetze hinterlassen Schneisen der Verwüstung an Seebergen und am Meeresboden. Hoch subventionierte Fangflotten jagen lukrative Arten wie den Granatbarsch. Dieser kann bis zu 100 Jahre alt werden, die Art gilt aufgrund ihrer langsamen Reproduktion als besonders gefährdet. Die Fischereikommission für den Nordost-Atlantik (NEAFC) hatte die Bodenfischerei bereits zuvor in einigen Gebieten eingeschränkt. Die Tabuzonen werden jetzt ausgeweitet.  

Der Mittelatlantische Rücken ist ein Paradies für Korallen, Schwämme und andere Arten, die sich an seinen Felsen ausbreiten. Wale, Haie und Knochenfische finden an den Seebergen reichlich Nahrung und gute Bedingungen zur Fortpflanzung. Seevögel wie der Gelbschnabel-Sturmtaucher unternehmen weite Streifzüge dorthin. Da kaltes, nährstoffreiches Wasser auf den warmen Golfstrom trifft, herrschen hier ideale Bedingungen für die Produktion von Plankton. Die Erforschung der Tiefseeberge steht jedoch noch am Anfang. „Bei jeder Expedition werden neue Arten entdeckt“, so WWF-Experte Lutter.

Quelle: WWF

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