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Hofreiter: Ab 2030 nur noch abgasfreie Autos

Archivmeldung vom 08.04.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.04.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Abgas: Luftverschmutzung macht krank. Bild: pixelio.de, Gabi Eder
Abgas: Luftverschmutzung macht krank. Bild: pixelio.de, Gabi Eder

Im Ringen um den umweltfreundlichen Umbau der Mobilität in Deutschland plädieren die Grünen für ein gesetzliches Verbot neuer Autos mit Verbrennungsmotoren. In einem Thesenpapier fordert Fraktionschef Anton Hofreiter, dass "ab 2030 nur noch abgasfreie Autos neu zugelassen werden" dürften.

"Der Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor muss gesetzlich festgelegt werden", heißt es in dem Papier, über das die "Süddeutsche Zeitung" berichtet. Für das Erreichen der Klimaziele und den nötigen Umbau der Branche brauche es verkehrspolitisch einen "großen Wurf". Ziel der Forderung ist der entschlossenere Ausbau der Elektromobilität. E-Autos müssten raus aus der Nische und rein in den Markt, heißt es in dem Papier. Ein klarer Fahrplan für das Aus von Diesel- und Benzin-Autos schaffe Planungssicherheit für Industrie und Beschäftigte und reihe sich in Pläne anderer europäischer Staaten ein. Die Umsetzung des Vorschlags würde bedeuten, dass keine neuen Autos mit Verbrennungsmotor auf die Straße kommen, zugelassene aber weiter fahren dürfen. International sind solche Regeln vielerorts in Kraft.

In Norwegen sollen von 2025 an keine Neuwagen mit fossilen Brennstoffen auf den Markt kommen, in Dänemark gilt das Ausstiegsjahr 2030, in Frankreich 2040. Auch der Bundesrat hat sich für 2030 als E nddatum für Neuzulassungen ausgesprochen. Damit bahnt sich ein gesellschaftlicher Konflikt um die Zukunft des Autos an. Konzerne wie VW warnen vor massiven Jobverlusten, weil die E-Auto-Produktion weniger Personal erfordert. Vergangene Woche demonstrierten Tausende Beschäftigte, etwa bei Bosch, für den Erhalt ihrer Jobs. Klimaschutz stehe nicht im Widerspruch zum Verbrenner, erklärten Gewerkschaften. Die Autoindustrie ist mit 800.000 Beschäftigten die größte im Land. Der Druck auf einen raschen Umbau wächst dennoch. Bis 2030 muss der CO2-Ausstoß des Verkehrs laut Bundesregierung um 40 bis 42 Prozent sinken. Die SPD lehnt den Grünen-Vorstoß ab.

Man brauche kein neues Verbot, sagte Fraktionsvize Sören Bartol. Klassische Verbrenner ließen sich 2030 ohnehin kaum noch verkaufen. Ob neue Modelle dann mit einer Batterie elektrisch unterwegs seien oder mit grünen synthetischen Kraftstoffen, sollten Hersteller entscheiden. "Ein vorzeitiges, politisch erzwungenes Ende des Verbrenners würde di eser Schlüsselbranche die finanzielle Grundlage für Investitionen in neue Technologien entziehen", sagte Bernhard Mattes, der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie der Zeitung. Das habe Folgen für den Standort. Die Grünen hatten schon vor der Bundestagswahl 2017 ein Verbot von Verbrennern gefordert. Danach war es um das Ziel still geworden. Hofreiter fordert in seinem Thesenpapier insgesamt elf Punkte für den Ausbau der Elektromobilität. Die erfolglose Kaufprämie der Regierung solle durch ein Bonus-Malus-System ersetzt werden, das den Kauf von Spritschluckern verteuert. Bund und Länder sollten ihre Fuhrparks von 2025 an elektrisch betreiben. Eine Mindestquote solle für jeden zweiten neuen Stellplatz einen Ladepunkt garantieren, zudem solle das Diesel-Privileg beendet werden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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