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Showdown für den Thunfisch-Schutz

Archivmeldung vom 29.08.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.08.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Brian J. Skerry / National Geographic Stock / WWF
Bild: Brian J. Skerry / National Geographic Stock / WWF

Die EU-Mitgliedstaaten und die EU Kommission entscheiden seit gestern, ob sie sich für einen wirkungsvollen Thunfischschutz im Mittelmeer einsetzen werden – oder ob sie den fortgesetzten Raubbau an einer lokal vom Aussterben bedrohten Spezies zulassen.

Die zunächst deutliche Unterstützung aus Deutschland für ein internationales Handelsverbot droht jedoch zu fallen. Der WWF zeigt sich entsetzt über die offenbare Uneinigkeit im Abstimmungsverhalten der zuständigen deutschen Ministerien und fordert ein klares Votum zur Unterstützung des Handelsverbots.

Ab kommendem Montag wird in der EU Kommission über die Europäische Position zum Antrag für ein temporäres Handelsverbot für Blauflossenthunfisch gemäß des Washingtoner Artenschutzabkommens CITES beraten. Bis zum heutigen Freitag haben die EU-Mitgliedstaaten Zeit, über den im Juli durch das Fürstentum Monaco initiierten Schutzantrag abzustimmen. Seither hatten sich die EU-Staaten Frankreich, Großbritannien, Niederlande, Österreich, Polen und auch Bundesumweltminister Siegmar Gabriel deutlich für eine Unterstützung des Antrages ausgesprochen. Eine einheitliche, mit dem Bundesministerium für Fischerei abgestimmte Position, die zur Stimmabgabe erforderlich ist, konnte auch nach einer sechswöchigen Beratungszeit nicht erzielt werden.

„Wir brauchen ein klares Votum der Bundesregierung zur Unterstützung des Handelsverbots für Blauflossenthunfisch.“ sagte Karoline Schacht, WWF-Fischereiexpertin. „Jetzt ist nicht die Zeit für Stimmenthaltung, denn damit wird der Thunfisch endgültig den Interessen der Tunfischmafia ausgeliefert.“  Insbesondere der Vorsitz Deutschlands bei der Internationalen Konvention zum Schutz der Biodiversität (CBD) vor verdeutliche die besondere Verantwortung. Wenn die Existenz einer Spezies auf dem Spiel stehe, sei Handlungsbereitschaft aller zuständigen Ministerien geboten. „In den vergangenen Jahren hat das reguläre Fischereimanagement total versagt. Das Handelsverbot wäre eine dringend benötigte und wirkungsvolle Ergänzung.“ so Schacht.

Die Listung des Blauflossenthunfisch im Anhang eins des Washingtoner Artenschutzabkommens ist nach Ansicht des WWF eine realistische Chance für die lokal vom Aussterben bedrohte Art, sich von jahrzehntelanger systematischer Überfischung sowie illegalen Fängen zu erholen und den endgültigen Kollaps der Bestände abzuwehren. Der WWF hat in der Vergangenheit wiederholt einen Fangstopp im Mittelmeer gefordert. Die Bestände waren in den letzten 50 Jahren um 75% eingebrochen, die fortpflanzungsfähige Population gilt als akut gefährdet. Nach dem Jahr 2012 droht so die unwiederbringliche Ausrottung der Thunfische im Mittelmeer.

Quelle: WWF

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