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Titicacasee in Südamerika großflächig vergiftet

Archivmeldung vom 15.05.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.05.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Titicacasee: Satellitenbild mit Landesgrenze
Titicacasee: Satellitenbild mit Landesgrenze

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Titicacasee in Peru und Bolivien leidet unter einer großflächigen Vergiftung durch Blei und Arsen. Hunderte tote Tiere wurden in den letzten Tagen aus dem zweitgrößten See Südamerikas geborgen, wie der WWF berichtet. Besonders betroffen ist der seltene Titicaca-Riesenfrosch (Telmatobius culeus), der nur hier vorkommt und mit einer Masse von bis zu einem Kilo zu den größten Froscharten der Welt zählt. Ihm drohe im schlimmsten Fall die Ausrottung.

„Die Lage ist dramatisch. Der See ist seit Jahren belastet, aber das aktuelle Massensterben hat eine ganz neue Qualität“, warnt Dirk Embert, Südamerika-Referent beim WWF Deutschland. Grund für die starke Belastung sei die ungefilterte Einleitung von Abwässern aus den angrenzenden Städten sowie Bergwerken.

„Wenn wir nicht gegensteuern, droht dem See der biologische Tod“, so Dirk Embert weiter. Zur Lösung des Problems fordert der WWF den zügigen Bau von Kläranlagen. In Bolivien hätte die Regierung zwar bereits entsprechende Pläne angekündigt. Ob und wann die Anlagen ihren Betrieb aufnähmen, sei jedoch noch unklar. „Das Ausmaß der Verschmutzung erlaubt keine weiteren Verzögerungen. Ein weltweit einmaliges Biotop ist in Gefahr zerstört zu werden.“ Noch beschränkten sich die massiven Vergiftungserscheinungen auf den südöstlichen Teil des Sees. Das normalerweise klare blaue Wasser sei hier durch die Abwässer und so provozierten Algenwuchs bereits grün gefärbt. Ein Übergreifen auf den gesamten See könne nicht ausgeschlossen werden. Neben der Flora und Fauna sei auch die lokale Bevölkerung negativ betroffen, da viele Bewohner der Region vom Fischfang leben.

Aufgrund seiner besonderen Lage in fast vier tausend Meter Höhe verfügt der Titicacasee über eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. Vor allem der niedrige Luftdruck und die geringe Sauerstoffkonzentration haben viele Arten unter einen besonderen Anpassungsdruck gestellt. So lebt der Titicaca-Riesenfrosch ausschließlich unter Wasser, um sich nicht den großen Temperaturschwankungen an Land auszusetzen. Er atmet vor allem über seine Haut, die zum diesem Zweck stark gefaltet ist, um mit einer größeren Fläche mehr Sauerstoff aufnehmen zu können. Auf der Roten Liste für bedrohte Arten wird der Frosch als vom Aussterben bedroht geführt.

Quelle: WWF Deutschland

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