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Studie: Immer mehr Gentechnik-Experimente mit Tieren

Archivmeldung vom 10.08.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.08.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Kuh: Gentechnik soll Milch Fischöl-Qualitäten verleihen. Bild: Flickr/Stevenson
Kuh: Gentechnik soll Milch Fischöl-Qualitäten verleihen. Bild: Flickr/Stevenson

Die Zahl der Genexperimente mit Tieren in Deutschland ist deutlich gestiegen. Zwischen 2004 und 2013 habe sich diese fast verdreifacht, geht aus einer aktuellen Untersuchung des Münchner Instituts Testbiotech im Auftrag der Grünen-Bundestagsfraktion hervor, die den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vorliegt.

947.019 Tiere - vornehmlich Mäuse und Ratten - wurden allein 2013 für gentechnische Versuche "verbraucht". Das entspreche fast einem Drittel aller Versuchstiere in Deutschland. "Der massive Anstieg an Tierversuchen im Bereich der Gentechnik ist nicht hinnehmbar", kritisiert Nicole Maisch, Sprecherin für Tierschutz- und Verbraucherpolitik der Grünen im Bundestag.

"Gerade wenn der medizinische Nutzen äußerst fragwürdig ist oder sich Versuche bereits als nicht erfolgreich herausgestellt haben, dürfen nicht weiter Tiere gequält werden." Die Zunahme widerspreche zudem dem Ziel der Bundesregierung und der EU-Kommission, Tierversuche zu reduzieren und durch andere Forschungsmethoden zu ersetzen.

"Ergebnisse, die mit Hilfe genmanipulierter Tiere gewonnen wurden, lassen sich meist nicht auf den Menschen übertragen und sind damit unbrauchbar", kritisiert auch Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Die gentechnisch veränderten Tiere seien kaum lebensfähig, verkrüppelt oder schwer krank.

Die Studie erhebt auch Zweifel am Nutzen der Genversuche. Die meisten Tierversuche dienen der Grundlagenforschung. In der Arzneimittelforschung spielten sie dagegen eine untergeordnete Rolle. Und selbst dort brächten sie nicht den erhofften Erfolg. So wird seit mehr als 20 Jahren an gentechnisch veränderten Schweinen für Organspenden geforscht.

Doch bislang sei kein konkreter Nutzen für den Menschen erkennbar. Bei den Versuchen werden den Tieren in der Regel genetische Defekte zugefügt. Mit den Versuchen seien gravierende Schmerzen verbunden.

Zudem werden aus kommerziellen Gründen immer mehr Patente auf genmanipulierte Tiere beantragt. In Europa wurden bereits 1.500 Patente fü! r Versuc hstiere erteilt, weitere 5.000 Anträge eingereicht. Mehrere Firmen hätten sich auf das Geschäft mit genmanipulierten Versuchstieren spezialisiert.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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