Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Natur/Umwelt Geweihe müssen im Wald bleiben

Geweihe müssen im Wald bleiben

Archivmeldung vom 23.02.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.02.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: "obs/Deutsche Wildtier Stiftung"
Bild: "obs/Deutsche Wildtier Stiftung"

Rosenmontag werden auch vielen "Platzhirschen" einfach Hörner aufgesetzt. Aschermittwoch ist dann längst nicht alles vorbei. Erst recht die Blamage nicht! Gehörnte Männer haben es schwer. "Die Rothirsche kennen solche Probleme nicht: Selbst Platzhirsche werfen ihr Geweih einfach ab", sagt Andreas Kinser von der Deutschen Wildtier Stiftung. Und genau das geschieht jetzt im Februar.

Alle Rothirsche verlieren in diesen Tagen ihr Geweih. Beim Geweihabwurf spielt das Männlichkeitshormon Testosteron eine tierisch wichtige Rolle. Das Geweih ist gar kein "Horn", wie viele denken, denn es besteht aus Knochensubstanz, ist durchblutet und lebendig wie die Knochen des Skeletts.

Schon kurz nach dem Abwurf beginnt die ganze Pracht wieder nachzuwachsen. Und das innerhalb von nur 120 Tagen. Ein enormer Kraftakt für den Rothirsch, denn er muss bis zu 14 Kilogramm Knochenmasse neu bilden. Da mag sich auch so mancher Karnevalsjeck fragen: "Wat soll dat dann?" Genau das ist auch für Wissenschaftler bis heute in vielem ein Rätsel.

"Man weiß, dass der Geweihabwurf die Folge eines Zersetzungsprozesses ist", erläutert Andreas Kinser von der Deutschen Wildtier Stiftung. "Knochen fressende Zellen, sogenannte Osteoklasten, zerstören eine dünne Schicht der Knochensubstanz. Die Abbruchstelle ist innerhalb weniger Stunden mit einer Hautschicht, dem Bast, wieder verschlossen."

Das neue Geweih sieht aus wie mit einer samtigen Schicht überzogen. Sie wird Basthaut genannt. Im Sommer streift der Hirsch diese Haut wieder ab. Dabei nutzt er Bäume und Sträucher als Reibefläche. Der Jäger spricht vom "Geweih fegen". Auch wenn Karnevalslieder jetzt alle Affen auf die Bäume bitten - der Wald wird erst im Sommer gefegt!

Auch mit Rosenmontag-Restalkohol ist das Mitnehmen von Geweihstangen aus dem Wald übrigens verboten. Wer es trotzdem tut, hat rein strafrechtlich gesehen einen Bock geschossen. Es fällt nämlich unter den Straftatbestand der "Wilderei". Der Kopfschmuck des Rothirschen gehört dem Waidmann, der in dem jeweiligen Revier auch jagen darf.

Quelle: Deutschen Wildtier Stiftung

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte hebel in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige