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Waldumbau geht an den Bedürfnissen der Gesellschaft vorbei

Archivmeldung vom 08.10.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.10.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Lars Schmidt, Generalsekretär und Hauptgeschäftsführer des Säge- und Holzindustrie Deutschland - Bundesverbands e. V. (DeSH), studierter Forstwirt. Bild: "obs/Die Deutsche Säge- und Holzindustrie - Bundesverband e. V./Angelika Aschenbach"
Lars Schmidt, Generalsekretär und Hauptgeschäftsführer des Säge- und Holzindustrie Deutschland - Bundesverbands e. V. (DeSH), studierter Forstwirt. Bild: "obs/Die Deutsche Säge- und Holzindustrie - Bundesverband e. V./Angelika Aschenbach"

Am 8. Oktober stellte Christian Schmidt, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, die Zahlen der dritten Bundeswaldinventur (BWI) vor. Auf den ersten Blick sind die Ergebnisse für unsere Wälder sehr erfreulich: Die Holzvorräte wachsen, die Wälder werden naturnäher und älter. Sorgen bereitet der Holzwirtschaft jedoch die Baumartenverteilung infolge des Waldumbaus.

"In jüngeren Wäldern wachsen zu wenig Nadelbäume, um den künftigen Bedarf zu decken", erklärt Lars Schmidt, Generalsekretär des Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverbandes e.V. (DeSH). Laut BWI ist der Nadelholzanteil in den vergangenen zehn Jahren von 6,1 Millionen Hektar auf 5,9 Millionen Hektar gesunken. Während der Wald systematisch hin zu mehr Laubholz umgebaut wird, fehlt der Bauwirtschaft zunehmend Nadelholz aus heimischen Wäldern. Denn laut DeSH gehen fast zwei Drittel des in Deutschland produzierten Schnittholzes in den Baubereich.

Für die Säge- und Holzindustrie eine bedenkliche Entwicklung: Gebraucht würden in Zukunft stabile, naturnahe Mischwälder mit ausgewogener Baumartenvielfalt und einem ausreichenden Anteil an Nadelhölzern. Dies wäre auch aus ökologischen Gründen sinnvoll: "Da niemand genau sagen kann, welche Bäume dem Klimawandel am besten gewachsen sind, sollte auf Vielfalt im Wald gesetzt werden. Dazu gehören heimische, aber auch anpassungsfähige fremdländische Baumarten", sagt Schmidt. Er fasst zusammen: "Der Waldumbau geht an den Bedürfnissen der Gesellschaft vorbei."

Über die Bundeswaldinventur (BWI)

Die Bundeswaldinventur ist eine Stichprobeninventur, bei der die großräumigen Waldverhältnisse, die forstlichen Produktionsmöglichkeiten und wichtige ökologischen Kennwerte in Deutschlands Wäldern periodisch untersucht werden. Die BWI liefert Informationen zur Waldfläche, zum Alter der Wälder, zur Verteilung sowie dem Anteil der Baumarten, zum Holzvorrat und zur Naturnähe der Wälder. Zudem lassen sich durch den Vergleich mit den Ergebnissen der vorherigen Inventuren wertvolle Erkenntnisse zur Entwicklung und der nachhaltigen Nutzung der Wälder ableiten. Die Ergebnisse sind auch für die Unternehmen der Holzindustrie wichtige mittel- und langfristige Planungshilfen für die Versorgung ihrer Werke. Die Erhebung erfolgt an fixen Probepunkten, welche in einem systematischen Gitternetz über das gesamte Bundesgebiet verteilt sind. Das Netz hat eine Rasterweite von mindestens vier mal vier Kilometern und ist in manchen Bundesländern auch engmaschiger. Die BWI wird regelmäßig etwa alle zehn bis 15 Jahre durchgeführt. Die Ergebnisse der ersten BWI wurden 1987 für das Gebiet der alten Bundesländer veröffentlicht, im Jahr 2002 folgten zum ersten Mal Ergebnisse für das gesamte Bundesgebiet. Die Bundeswaldinventur wird von einer Bundesinventurleitung mit Vertretern des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft sowie des Instituts für Waldökologie und Waldinventuren im Thünen-Institut in den Bundesländern koordiniert.

Quelle: Die Deutsche Säge- und Holzindustrie - Bundesverband e. V. (ots)

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