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Umweltbewusstes Verbraucherverhalten: Deutsche liegen weltweit nur im Mittelfeld

Archivmeldung vom 08.05.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.05.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

In Deutschland trennt man seit vielen Jahren Müll und benutzt schon lange Energiesparlampen. Doch dies reicht nicht aus, um den Deutschen das Prädikat "sehr gut" in punkto Umweltverhalten einzubringen. Eine neue Studie der National Geographic Society misst und vergleicht individuelle Konsumentenentscheidungen in 14 Ländern.

Der so ermittelte "Greendex" gibt an, wie nachhaltig Menschen - bezogen auf die vier Bereiche Haushalt, Transport, Essen und Konsum allgemein - leben und entscheiden. Deutschland rangiert in dieser Studie mit einem Greendex von 50.2 nur im Mittelfeld. Indien und Brasilien schneiden am Besten ab, die Vereinigten Staaten werden an letzter Stelle gelistet.

Für "Greendex 2008: Konsumentenentscheidungen und die Umwelt" wurden 14.000 Konsumenten in Australien, Brasilien, Kanada, China, Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Ungarn, Indien, Japan, Mexiko, Russland, Spanien und den USA via Internet befragt. Diese bisher einzigartige Studie untersucht konkret das Verhalten einzelner Verbraucher mit dem Ziel, es transparent zu machen und die Menschen zu mehr Umweltbewusstsein im Alltag zu motivieren.

41 Prozent der Deutschen haben in den letzten Jahren ihr Haus isolieren lassen, 44 Prozent der Gebäude haben Thermofenster, 26 Prozent energiesparende Heizvorrichtungen. Außerdem haben 40 Prozent der Haushalte nur drei oder weniger Räume. Alternativ-Strom ist einfach zu beziehen. Im Bereich Haushalt sind die Deutschen damit Spitzenreiter in Sachen Nachhaltigkeit. Weniger gut sind die Ergebnisse der Umfrage im Bereich Transport. Auch wenn ein Drittel der Bundesbürger angeben, im letzten Jahr ihr Fahrrad mehr als im vorletzten benutzt zu haben, so fahren doch 50 Prozent täglich und allein mit dem Auto. Fast jeder besitzt einen Wagen. Nur 18 Prozent und damit weniger als der Durchschnitt der Befragten benutzen öffentliche Verkehrsmittel. An 10. Stelle liegt Deutschland im Bereich Konsum allgemein. Ebenfalls seltener als der Durchschnitt der anderen Befragten vermeiden  die Deutschen den Kauf umweltschädigender Produkte. Nur 13 Prozent versuchen dies stetig. Fast die ganze Bevölkerung besitzt eine Wasch- und eine Spülmaschine. Ein Pluspunkt: 53 Prozent recyclen, 51 Prozent verwenden ihre Einkaufstüten mehrmals. Im Segment Essen schnitten die Deutschen gemischt ab. Zwar bemüht man sich um den Verzehr regionaler Produkte. Allerdings stammen 72 Prozent der Wassermenge, die den deutschen Durst löscht, aus Plastikflaschen - so viel, wie bei keiner anderen Nation.

Verbesserungspotential gibt es auch bei der Grundeinstellung der Deutschen zum Thema "Umweltbewusstes Leben im Alltag". Laut Greendex 2008 bemühen sich die Bundesbürger weniger als die Bevölkerungen anderer Länder darum, sparsam mit natürlichen Ressourcen umzugehen. Außerdem machen sie sich weniger Gedanken über die Folgen von Umweltschäden im allgemeinen und über die Veränderungen durch den Klimawandel im besonderen. Ursache hierfür ist vermutlich, dass in Deutschland schon viele Jahre vor den meisten anderen Ländern das Thema Umweltschutz auf die Agenda gesetzt und institutionalisiert wurde.

"Die Ergebnisse von Greendex 2008 zeigen, dass die westlichen Nationen auch auf Grund des individuellen Konsumverhaltens einen übermäßigen Verbrauch an Ressourcen haben. Um Verhalten zu ändern, muss zunächst das Bewusstsein für Belange der Umwelt geschärft werden. Dafür will die Studie sensibilisieren", erklärt Klaus Liedtke, Chefredakteur NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND.

Quelle: NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND

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